Australian Open

Clijsters wehrt vier Matchbälle ab

22.01.2012

Belgierin gegen Li Na mit einem Bein im Out, am Ende doch noch Siegerin.

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Die Wiederholung des Vorjahres-Damen-Finales der Australian Open heuer bereits im Achtelfinale hat den Erwartungen mehr als entsprochen. Titelverteidigerin Kim Clijsters bezwang am Sonntag in Melbourne zunächst ihren Körper und dann, nach Abwehr von vier Matchbällen, auch die als Nummer fünf gesetzte Chinesin Li Na mit 4:6,7:6(6),6:4. Clijsters trifft nun entweder auf die topgesetzte Caroline Wozniacki oder auf Jelena Jankovic.

Clijsters, die Ende des Jahres ihre Karriere endgültig beenden möchte, biss die Zähne zusammen, als sie bei 3:3 im ersten Satz überknöchelte. Aber sie gab danach zu, ans Aufgeben gedacht zu haben. "Das ist mir definitiv durch den Kopf gegangen, aber ich wusste, ich muss die Wirkung der Schmerztabletten abwarten. Ich bin froh, dass ich nicht aufgegeben habe", freute sich der 28-jährige Publikumsliebling.

"Eines meiner besten Comebacks"
Als sie im Tiebreak des zweiten Satzes mit 2:6 zurücklag, stand Clijsters aber mit dem Rücken zur Wand. "Das muss eines meiner besten Comebacks gewesen sein. Ich kann nicht glauben, dass ich gewonnen habe", sagte die Nummer 11 des Turniers, die im Vorjahr erstmals in Melbourne triumphiert hat. Li Na, deren mentale Fähigkeiten trotz ihres French-Open-Siegs in ihrer Heimat immer wieder medial diskutiert werden, war freilich niedergeschlagen. Vor allem den vierten Matchball hatte sie nach einem misslungenen Stopp von Clijsters kläglich vergeben. Als die Pressekonferenz für chinesische Fragen freigegeben wurde, brach Li Na bald darauf in Tränen aus und ein WTA-Offizieller beendete das Fragenspiel vorzeitig.

Restliche Favoriten souverän
Wesentlich flotter verliefen die Auftritte der als Nummer drei gesetzten Wictoria Asarenka, die der tschechischen Freundin von Jürgen Melzer nur vier Games überließ, und Agnieszka Radwanska (POL-8). Letztere fertigte die Deutsche Julia Görges 6:1,6:1 ab.

Wenig Mühe hatten auch die Favoriten in den ersten vier Achtelfinali bei den Herren. Rafael Nadal ließ seinem spanischen Landsmann Feliciano Lopez beim 6:4,6:4,6:2 ebenso keine Chance und Roger Federer bot in der Night Session in der Rod-Laver-Arena gegen den aufstrebenden australischen Jungstar Bernard Tomic beim 6:4,6:2,6:2 eine ausgezeichnete Leistung. Federer bekommt es nun im Viertelfinalkracher mit Juan-Martin Del Potro zu tun. Der Argentinier ließ dem letzten Deutschen Philipp Kohlschreiber nur sieben Games.

Berdych legt sich mit Fans und Gegner an
Nadal spielt nun gegen den Tschechen Tomas Berdych, der sich an diesem Tag die Ungunst der australischen Fans sicherte. Nach seinem 4:6,7:6,7:6,7:6-Erfolg über Nicolas Almagro nach 3:54 Stunden verweigerte Berdych dem Spanier am Ende den üblichen Handschlag, weil Almagro im vierten Satz seiner Meinung nach absichtlich auf seinen Kopf gezielt hatte. "Der Platz ist ziemlich groß und man hat immer auch andere Möglichkeiten."

Almagro hatte sich zwar sofort entschuldigt, doch am Ende hatte Berdych den Zwischenfall nicht vergessen. Die Fans buhten derart laut, dass man das noch auf dem Court durchgeführte Interview mit Berdych kaum hören konnte. Später versuchte Berdych den Zwischenfall herunterzuspielen. "Ich glaube nicht, dass das eine große Geschichte ist, vielleicht haben wir beide einen Fehler gemacht."

Federer profesionell
Federer sagte nach seinem Sieg den Fans, was sie wohl auch hören wollten. "Ich habe ein wirklich gutes Match gespielt. Ich musste hart arbeiten, Tomic wird ein großartiger Spieler in der Zukunft sein. Er ist jetzt schon sehr gut, wie viel besser wollt ihr ihn denn noch?", scherzte er in Richtung Publikum und erinnerte an den großen Druck, dem man als Talent ausgesetzt ist. "Ich war damals schon der nächste Pete Sampras und hatte noch nicht einmal einen Titel gewonnen."

Melzer/Benesova im Mixed erfolgreich
Gewonnen haben auch die Mixed-Wimbledonsieger Iveta Benesova und Jürgen Melzer ihre erste Runde und schon am Montag geht es für das Duo im Achtelfinale weiter. Gegen Sania Mirza/Mahesh Bhupathi (IND-5) werden sie es aber noch etwas schwerer haben als beim 6:1,7:6(6) über Nuria Llagostera Vives und den Steirer Oliver Marach. Melzer muss auf demselben Court 3 schon davor auf den Platz, wenn er mit Philipp Petzschner im 3. Match nach 01.00 Uhr MEZ gegen Santiago Gonzalez/Christopher Kas (MEX/GER-12) um den Viertelfinaleinzug kämpft.

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