ÖTV-Team verliert gegen Niederlande, Thiem gegen Haase ohne Satzgewinn.
Die Davis-Cup-Premiere in Kitzbühel und die Heim-Premiere für Dominic Thiem ist am Wochenende gehörig schief gelaufen. Österreichs Jungstar konnte auch am Sonntag die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen und das ÖTV-Team stand schon vor dem bedeutungslos gewordenen Schluss-Einzel gegen die Niederlande als Verlierer fest. Österreich spielt auch 2016 nur in der zweithöchsten Klasse.
ÖTV-Youngster selbstkritisch
Thiem war mit einem 1:2-Rückstand im Rücken am Sonntag vor 3.200 Zuschauern auf den Platz gelaufen und musste sich im Duell der Spitzenspieler Robin Haase letztlich ohne Satzgewinn nach 2:12 Stunden mit 4:6,6:7(4),3:6 geschlagen geben.
"Die Enttäuschung ist natürlich riesengroß, es ist eine gewisse Leere da. Es war einfach nicht gut genug in diesen zwei Tagen. Ich habe nicht gut gespielt und verloren, sondern es haben einfach gewisse Sachen gefehlt", konstatierte Thiem, der als Nummer 28 im ATP-Ranking eigentlich klar bestplatzierter Spieler bei diesem Länderkampf der Europa-Afrika-Zone I (2. Runde) war.
"Es kotzt mich alles an"
Freilich fehlt es dem 21-jährigen Niederösterreicher noch an Erfahrung. Thiem wollte seine letztlich schwache Performance aber nicht mit dem hohen Erwartungsdruck von Fans und Medien begründen. "Im ersten Match habe ich vielleicht den ersten Satz verloren wegen der Nervosität", erinnerte sich Thiem an die knappe Fünf-Satz-Niederlage gegen Thiemo de Bakker zurück. Sonst habe die Premiere vor eigenem Publikum im Davis Cup nicht so eine große Rolle gespielt. "Es kotzt mich alles ziemlich an zur Zeit, da war nicht sehr viel Positives dabei", ließ der Youngster seinem Frust freien Lauf.
Für die Zukunft gelte es für ihn einfach konstanter zu werden. "Ich habe mittlerweile so ein Ranking erreicht, wo man eigentlich gegen deutlich schwächer platzierte Gegner nicht verlieren sollte. Das passiert mir halt doch noch ziemlich häufig", sparte Thiem, für den es kommende Woche in Umag (ebenso wie für Andreas Haider-Maurer, Anm.) weitergeht, nicht mit Selbstkritik.
Wie geht es mit Koubek weiter?
Nach dem 3:2-Auswärtssieg in Schweden zu seiner Premiere als Davis-Cup-Kapitän musste Stefan Koubek seine Truppe nach der Heim-Niederlage aufbauen. "Es war schade. Dominic hat sich super in die Partie reingefightet, aber man sieht meiner Meinung nach, dass er momentan nicht so mit Selbstvertrauen aufgetankt ist", erklärte der Kärntner. "Haase hat in den richtigen Momenten die richtige Entscheidung getroffen."
"Es war definitiv mehr drinnen und ich wäre auch lieber mit drei Punkten aus Kitzbühel weggefahren", stellte Koubek fest. "Jetzt ist leider Gottes der Davis Cup für diese Saison vorbei, die Spieler sind ein bisserl fertig, weil wir uns hier mehr erwartet haben."
Koubek, dessen Vertrag mit Jahresende ausläuft, möchte gerne auch 2016 diesen Posten behalten und er hofft auch in der Europa-Afrika-Zone im kommenden Jahr auf die stärkste Truppe. "Ja, natürlich rechne ich wieder mit dem besten Team."
Marach punktet zum Abschluss
Thiem hat den neuerlichen Anlauf zur Rückkehr in die Weltgruppe zumindest als Ziel genannt: "Sicher, das muss ein großes Ziel sein, aber es ist alles andere als einfach mit diesen Gegnern."
Im bedeutunglos gewordenen Schluss-Einzel holte Doppelspieler Oliver Marach mit einem 6:3,6:3-Erfolg über Jesse Huta Galung noch den zweiten Punkt für Österreich zum 2:3-Endstand.
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