Am Court unschlagbar, beim Champagneröffnen dann doch eher hilflos.
Der Serbe Novak Djokovic hat den Tennis-Gipfel gegen Roger Federer beim Finale in Rom glatt für sich entschieden. Der serbische Weltranglisten-Erste gewann am Sonntag im Foro Italico das Finale des Masters-1000-Turniers gegen die Nummer zwei aus der Schweiz 6:4,6:3. Für Djokovic war es der vierte Erfolg in Rom, der 22. Sieg in Serie und eine gelungene Generalprobe für die French Open.
Champagner besiegt Djokovic
Während Djokovic am Court selbst nahezu unantastbar bleibt, zeigte sich der Serbe bei der Siegerehrung von seiner patscherten Seite. Es war quasi Anschauungsunterricht in Sachen, wie man eine Champagnerflasche NICHT öffnet. Die Flasche direkt unter dem Gesicht, Blick genau auf den Korken. Es kam, was kommen musste: Der Kork machte sich selbstständig und traf Djokovic am Rand des linken Auges. Die Nummer 1 der Welt blieb aber cool, ließ sich nichts anmerken, machte einfach weiter.
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Federer muss weiter auf Rom-Sieg warten
Federer schaffte es im 15. Anlauf erneut nicht, das traditionsreiche Turnier in Rom erstmals zu gewinnen und verlor auch sein dortiges viertes Finale. Der langjährige Weltranglisten-Erste hatte beim Stand von 4:4 im ersten Satz seinen ersten und einzigen Breakball der Partie nicht genutzt und gab direkt danach seinen Aufschlag ab. Djokovic holte sich fünf Spiele in Serie und nach 1:16 Stunden seinen 53. Turniersieg. Seine ersten drei Rom-Titel hatte er 2008, 2011 und 2014 geholt.
Im Head-to-Head mit Federer verkürzte der 27-Jährige auf 19:20. Seine bisher letzte Niederlage hatte Djokovic am 28. Februar im Dubai-Finale gegen Federer bezogen. Mit seinem 24. Masters-1000-Titel fehlen ihm noch drei auf Rekordhalter Rafael Nadal. Der Spanier war im Rom-Viertelfinale am Schweizer Stan Wawrinka gescheitert und hat im Streben um seinen zehnten Titel bei den French Open fraglos Djokovic als größten Gegner. Auch der Brite Andy Murray hatte zuletzt mit zwei Sandplatztiteln aufgezeigt.
Djokovic bleibt aber klar auch über den Schotten zu stellen. Sein Lauf auf Ebene der Grand Slams, Masters-1000-Turniere und des World-Tour-Finales hält seit dem Herbst in Paris Bercy an. Auf dem Weg zu seinen seit damals sieben errungenen großen Titeln (Paris, World-Tour-Finale, Australian Open, Indian Wells, Miami, Monte Carlo, Rom) gewann er alle seine 37 Matches. In Rom kassierte er für seinen Erfolg ein Preisgeld von umgerechnet gut 550.000 Euro.