Thiem schwebt auf der Erfolgswelle. Und das soll erst der Anfang sein.
Entspannt und auskunftsfreudig hat sich Dominic Thiem am Dienstag bei einem Medientermin in Wien gezeigt. Der 23-jährige Weltranglisten-Neunte unterzeichnete in Wien einen mehrjährigen Sponsorvertrag als Markenbotschafter der UniCredit Bank Austria AG - demnächst soll auch ein TV-Werbespot gedreht werden. Zunächst blickte er aber auf seine erfolgreichen Wochen zurück und hofft nun auf eine Fortsetzung bei den drei großen kommenden Sandplatz-Events.
Die erfolgreiche Woche in Barcelona mit Sieg über den Weltranglisten-Ersten Andy Murray und der Final-Niederlage gegen Sandplatz-König Rafael Nadal war noch in aller Munde. "Ein Finale zu verlieren ist immer besonders bitter, weil es halt um den Turniersieg geht, aber es überwiegt das Positive von letzter Woche. Noch dazu habe ich zwei Partien hintereinander gegen absolute Weltstars gehabt", erklärte der achtfache ATP-Turniersieger.
Es sei zum ersten Mal gewesen, dass er an zwei Tagen hintereinander gegen solche Kaliber gespielt habe. "Das kann man nicht trainieren. Die Intensität gegen die, die Schlaghärte, einfach alles - von dem her hat mir das sicher sehr weitergeholfen." Inwiefern? "Solche Gegner stecken nie auf. Die fighten vom ersten bis zum letzten Punkt mit gleicher Intensität."
Madrid, Rom und Paris
Erfreut ist Thiem, der entweder Freitagabend oder Samstagfrüh zum Masters-1000-Turnier nach Madrid fliegt, über sein erstes Jahresdrittel 2017. "Ich habe sogar mehr Punkte als letztes Jahr um die Zeit. Ich bin sehr zufrieden, aber es kommen jetzt noch sehr große Highlights. Zwei 1000er-Turniere auf Sand, dann die French Open. Dann ist es einmal Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen."
Madrid, dann Rom und die French Open stehen nun an. Thiem will seine Konstanz weiter verbessern und auch in den ersten Runden konzentrierter agieren. "Denn erst dann kommen die ganz großen Gegner, die einem am meisten weiterhelfen. Das ist mir in diesem Jahr zu selten gelungen, da habe ich noch ein paar Ausrutscher nach unten gehabt. Ich denke, dass ich das in nächster Zeit abstellen kann."
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Von der Spielweise her möchte er noch aggressiver vorgehen. Vor allem vielleicht auch beim Weg ans Netz. "Ich will mehr nachgehen, weil ich da selbst gegen die besten Spieler, was man im Fernsehen auch gut sieht, gute Chancen habe, den Punkt zu verkürzen." Zudem möchte er auch an seinem Return feilen.
Top-10 nach Paris als Ziel
Als seine größte Stärke beschreibt Thiem die "Power in meinen Schlägen". "Da kann ich jeden Gegner auf der Welt in Bedrängnis bringen. Ich mache noch ein paar Fehler zu viel, aber es ist sehr gut zu wissen, dass ich selbst einem Nadal auf Sand wehtun kann mit meinen Schlägen. Das ist meine größte Stärke und warum ich mich vorne auch etabliert habe."
Die Etablierung in den Top Ten ist es auch, die Thiem sehr freut. Fast ein Jahr (seit 6.6.2016) befindet er sich nun in diesem Kreis. "Ganz toll wäre es, wenn ich nach Paris immer noch dort stehen würde", sagt Thiem, der freilich weiß, dass er in Rom (Viertelfinale) und vor allem mit dem Halbfinale bei den French Open in Paris im Vorjahr viele Punkte gemacht hat.
Das Ziel für Paris will Thiem nicht festlegen. "Es hängt auch sehr viel von der Auslosung ab. Da kann man noch nicht wirklich ein Ziel definieren. Ich habe jetzt noch einige Zeit, an Dingen zu arbeiten, um dort weit zu kommen." Der Traum von einem Grand-Slam-Titel lebt natürlich auch in ihm. "Aber das ist nicht mein kurzfristiges Ziel. Für mich wäre es ein absoluter Traum, wieder das Saisonfinale in London zu erreichen."