Hintergrund

Doping in Österreich

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Diese prominenten heimischen Sportler wurden seit Anfang der 70er des Dopings überführt.

1972: Dem niederösterreichischen Gewichtheber Walter Legel wird bei den Olympischen Spielen in München die Einnahme eines Stimulanziums nachgewiesen.

1984: Bei den Olympischen Spielen in Los Angeles wird Gewichtheber Stefan Laggner Nandrolon nachgewiesen. Der Wiener wird vier Jahre später vor den Spielen in Seoul 1988 neuerlich erwischt.

September 1988: Der 20-jährige Wiener Rad-Amateur Christoph Ziermann wird vor den Olympischen Spielen positiv auf anabole Steroide getestet und aus dem Olympia-Kader eliminiert.

April 1989: Eishockey-Teamspieler Siegfried Haberl liefert bei der B-WM in Norwegen einen positiven Test (Testosteron) und wird international für 18 Monate gesperrt.

Juli 1992: Gewichtheber Jürgen Matzku wird des Anabolika-Dopings überführt und aus dem Olympia-Team entlassen.

Jänner 1993: Post SV wird der Gewichtheber-Meistertitel aberkannt, weil der polnische Legionär Marian Seweryn beim Staatsliga-Finale gegen VOEST im November gedopt war (Anabolika).

Juli 1993: Die österreichische Sprint-Staffel mit Andreas Berger, Franz Ratzenberger, Thomas Renner und Gernot Kellermayr wird kollektiv des Anabolika-Dopings mit Metandienon überführt. Berger, Hallen-Europameister von 1989 über 60 m, gibt im TV im Namen seiner Kollegen Doping zu und beendet seine Karriere.

Dezember 1993: Dem niederösterreichischen Judoka Thomas Etlinger wird das Asthma-Mittel Spiropent bei einer Kontrolle zum Verhängnis. Der Vize-Europameister wird für zwei Jahre gesperrt.

Februar 1994: Bei den Olympischen Spielen in Lillehammer wird dem Tiroler Bobpiloten Gerhard Rainer das anabole Steroid Metandienon nachgewiesen. Der sofort geständige Sportler vom BC Igls ist der erste offizielle Dopingsünder im Bobsport.

April 1997: Skiflug-Weltmeister Andreas Goldberger gesteht im ORF-TV den einmaligen Konsum von Kokain und wird im Mai von der Disziplinarkommission des ÖSV wegen Dopings für sechs Monate gesperrt.

November 1998: Kurz vor Beginn der Weltcupsaison wird der Tiroler Bobpilot Hubert Schösser überführt. Bei einer im Oktober genommenen Probe wird ein anaboles Steroid nachgewiesen, der Vize-Europameister im Vierer gesteht und beendet seine Karriere.

März 1999: Basketball-Legionär Stjepan Stazic wird in Italien positiv auf das Anabolikum Clostebol getestet und von der italienischen Liga mit sofortiger Wirkung gesperrt. Der 20-Jährige wechselt daraufhin für die kommende Saison nach Frankreich.

Juli 1999: Die beiden Gewichtheber Manfred Kraushofer und Dietmar Oberdanner, Staatsmeister und Vizestaatsmeister der Kategorie bis 85 kg, werden nach positiven Tests bei den Staatsmeisterschaften Anfang Mai gesperrt.

August 1999: Zeitfahr-Radstaatsmeister Florian Wiesinger (OÖ) wird für drei Monate gesperrt, nachdem ihm bei den österreichischen Meisterschaften im Juni das Mittel Pseudoephedrin nachgewiesen wird.

November 1999: Dem zu diesem Zeitpunkt besten ÖGV-Gewichtheber Werner Höller wird die Einnahme von Phentermin (Appetitzügler) nachgewiesen.

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November 2000: Der Tiroler Rodler Markus Kleinheinz wird nach dem Genuss von Cannabis für zwei Jahre gesperrt.

Dezember 2000: Der Steirer Jochen Summer wird in einem nationalen Schweizer Rad-Rennen die Verwendung des Stimulanziums Phentermin nachgewiesen. Summer wird im Jänner 2001 für drei Monate gesperrt.

April 2002: Arno Kaspret (Elk Wien) liefert nach seinem sechsten Platz bei den Flachgauer Radsporttagen einen positiven Dopingtest auf Ephedrin ab. Der Steirer wird für zwei Jahre gesperrt. Im September 2008 spricht Österreichs Nationale Dopingagentur (NADA) eine lebenslange Sperre aus, nachdem Kaspret auf die verbotene Substanz "Norandrosterone" getestet worden war und auf die B-Probe verzichtet hatte.

August 2002: Der Vorarlberger Matthias Buxhofer (Phonak) wird während der Dänemark-Radrundfahrt positiv auf Norandrosteron getestet und im Oktober entlassen.

Februar 2002: In einem von ÖSV-Langläufern genutzten Privathaus während der Olympischen Spiele in Salt Lake City werden Geräte zur Durchführung von Bluttransfusionen gefunden. ÖSV-Sportdirektor Walter Mayer wird bis 2010 von Olympia ausgeschlossen.

August 2003: Bei einem Test Anfang Juni werden bei Hürdensprinter Elmar Lichtenegger Metaboliten von Norandrosteron festgestellt. Der Kärntner, der verunreinigte Nahrungsergänzungsmittel als Grund der positiven Probe angibt, wird für 15 Monate gesperrt.

August 2003: Wenige Tage nach Lichtenegger werden auch Kugelstoßer Andreas Vlasny (Metandienon) und Zehnkämpfer Christian Schäflinger (Norandrosteron) des Dopings überführt.

Juni 2004: Christian Pfannberger vom tschechischen Radteam eD'System-ZVVZ gibt nach Platz zwei bei den Staatsmeisterschaften eine positive Doping-Probe auf die anabole Substanz Epitestosteron ab. Der Steirer wird für zwei Jahre gesperrt.

November 2004: Ski-Ass Hans Knauß liefert im Anschluss an die Weltcup-Abfahrt in Lake Louise eine positive Dopingprobe mit leicht erhöhtem Nandrolon-Wert, den er auf ein verunreinigtes Nahrungsergänzungsmittel zurückführt. Der Steirer wird vom Internationalen Skiverband FIS für 18 Monate gesperrt.

Dezember 2004: Tennisprofi Stefan Koubek gibt bekannt, dass er bei den French Open im Mai in Paris positiv auf Triamcinolon-Acetonid getestet worden ist und vom internationalen Verband für drei Monate gesperrt wurde.

Februar 2006: Bei den Olympischen Spielen in Turin führen italienische Carabinieri in den Quartieren der Biathleten und Langläufer Doping-Razzien durch. Im April 2007 sperrt das IOC-Exekutivkomitee die sechs ÖOC-Sportler Wolfgang Rottmann, Wolfgang Perner, Martin Tauber, Jürgen Pinter, Johannes Eder und Roland Diethart lebenslänglich für Olympia. Die FIS verhängt gegen Tauber, Eder und Diethart jeweils zweijährige Sperren.

September 2006: Die U23-Radfahrer Christian Ebner und Marco Oreggia verstoßen gegen die Anti-Doping-Bestimmungen und werden im Dezember für zwei Jahre gesperrt. Während eines Trainingslagers vor der Heim-WM entzieht sich der Niederösterreicher Ebner in Bad Tatzmannsdorf unerlaubt einer Doping-Kontrolle. Dem Steirer Oreggia wird EPO-Doping nachgewiesen. Der Steirer Markus Eibegger entfernt sich wie Ebner nach Ankündigung der Tests unerlaubt aus dem Trainingscamp, allerdings ist er gar nicht ausgelost und entgeht daher Konsequenzen.

Dezember 2007: Hürdensprinter Elmar Lichtenegger stolpert zum zweiten Mal über eine Dopingkontrolle. Dem Kärntner wird bei einer Kontrolle am 22. November - so wie schon 2003 - die verbotene Substanz Nandrolon nachgewiesen. Lichtenegger beendet seine Karriere, im August 2008 wird er vom ÖLV aufgrund des Wiederholungsfalles lebenslang gesperrt.

März 2008: Leichtathletin Susanne Pumper liefert bei einem Halbmarathon im Wiener Prater eine positive A-Probe ab. Im Mai bestätigt die Langstreckenläuferin, dass auch die B-Probe positiv ist. Im Juni wird bekannt, dass Pumper im Rahmen des Linz-Marathons Mitte April eine weitere positive Doping-Probe abgegeben hat. Wegen mutmaßlichen EPO-Dopings droht der 38-Jährigen eine Sperre von bis zu zwei Jahren. Ein Urteil im Disziplinarverfahren der NADA Austria steht aus.

Mai 2008: Triathletin Lisa Hütthaler wird positiv auf EPO getestet. Hütthaler droht eine Sperre von bis zu zwei Jahren. Wie bei Pumper wird auch dieser Fall von der NADA übernommen, eine Anhörung wird in beiden Fällen bis Mitte November erfolgen. Aktuell ist Hütthaler auch mit einer Anzeige wegen eines mutmaßlichen Bestechungsversuches im Dopinganalyse-Labor Seibersdorf konfrontiert. Bei der Öffnung der B-Probe am 20. Mai soll sie versucht haben, eine Mitarbeiterin des Labors mit 20.000 Euro zu bestechen.

Oktober 2008: Radsportler Bernhard Kohl wurde laut einer Information der NADA bei der Tour de France positiv auf das EPO-Nachfolgepräparat CERA getestet. Dem 26-jährigen Tour-Dritten, für den nach wie vor die Unschuldsvermutung gilt, droht eine zweijährige Sperre. Kohl ist der dritte Profi nach seinem ehemaligen Gerolsteiner-Teamkollegen Stefan Schumacher (GER) und Leonardo Piepoli (ITA/Saunier Duval), dem die nachträglichen Doping-Tests der Analyse-Labors in Lausanne und Chatenay-Malabry bei Paris zum Verhängnis wurden.

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