Doping: Britischer Arzt gestand laut Zeitung 150 Fälle.
Ein britischer Arzt hat angegeben, 150 Sportlerinnen und Sportlern verbotene leistungsfördernde Substanzen verschrieben zu haben. Laut Angaben der Zeitung "Sunday Times" sollen darunter auch Fußballer der britischen Premier League sein.
150 Fäller offengelegt
In den vergangenen sechs Jahren habe er über 150 Sportler aus Großbritannien und dem Ausland mit verbotenen Mitteln wie EPO, Steroiden und Wachstumshormonen behandelt. Die Leistungssteigerungen seien "phänomenal" gewesen.
Auch Fußball-Star unter den Dopern
Laut dem Arzt seien neben den Fußballern auch ein britischer Cricket-Spieler, eine britischer Tour-de-France-Fahrer, ein Box-Champion, mehrere Tennisspieler und Martial-Arts-Kämpfer unter seinen Kunden gewesen.
Die britische Anti-Doping-Behörde (UKAD) sagte, sie sei "zutiefst besorgt und schockiert" über die Berichte. Nicole Sapstead von der UKAD sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, ein Sportler habe die Behörde vor zwei Jahren über die Vorwürfe gegen den Arzt ins Bild gesetzt. Ein Vorgehen sei allerdings nicht möglich gewesen, weil dieser keiner bestimmten Sportart zugeordnet war.
Gemäß Gesetzgebung kann die UKAD nur Athleten und deren Betreuerstab untersuchen, die selbst einer Sportart angehören. Die Behörde habe in Betracht gezogen, den allgemeinen Medizinerrat zu informieren, der Ärzte in Großbritannien überwacht. Man habe sich aber dagegen entschieden, weil die Beweise nicht ausreichend gewesen seien. Der UKAD-Vorsitzende David Kenworthy gab an, dass aufgrund der jüngsten Enthüllungen ein unabhängiges Gutachten über die Vorgänge erstellt werde.