Mit gezückter Waffe

Dopingsuche bei Tour-Star Schleck

24.07.2008

Unglaubliche Dopingfahndung bei der Tour de France: Fränk Schlecks Vater wurde mit vorgehaltener Pistole auf der Straße von der Polizei durchsucht.

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Französische Zöllner haben am Donnerstag im Rahmen der 18. Etappe der Tour de France das Auto des Vaters der Luxemburger Radprofis Fränk und Andy Schleck durchsucht. Bei den mehrstündigen Untersuchungen wurden allerdings keine verbotenen Substanzen sichergestellt. Die gezielte Aktion gegen Johnny Schleck war auf Anweisung des französischen Büros für die öffentliche Gesundheit in Vizille durchgeführt worden.

Bewaffnet
Nach Angaben mehrerer Journalisten, die Augenzeugen der Aktion wurden, hatten die Behörden zunächst rund 30 Kilometer nach dem Etappenstart in Bourg d'Oisans ein Pressefahrzeug mit Luxemburger Kennzeichen durchsucht. Danach wurde auch der Vater der Schleck-Brüder, der als Chauffeur im Auftrag des Sponsors Skoda ebenfalls zum Tour-Tross gehört, in einem Kreisverkehr angehalten - mit vorgehaltener Pistole. Johnny Schleck musste daraufhin in Begleitung der Behörden und eines weiteren Fahrzeuges nach Grenoble weiterfahren.

Nichts gefunden
"Die Zöllner haben ihre Untersuchungen abgeschlossen. Kein Dopingmittel oder verbotene Substanz wurde gefunden. Es wurde keine Gesetzesverletzung festgestellt", erklärte die Staatsanwaltschaft von Grenoble am Nachmittag und nahm damit allen Doping-Spekulationen den Wind aus den Segeln. Dennoch seien Medikamente zur Verifizierung mitgenommen worden. "Es stellte sich aber heraus, dass dies keine verbotenen Produkte waren, sondern Medikamente zum normalen Verbrauch", sagte Staatsanwalt Raphael Grandfils.

Die Schleck-Brüder hatten der Tour bisher ihren Stempel aufgedrückt. Fränk Schleck musste das Gelbe Trikot erst am Mittwoch in L'Alpe d'Huez an seinen CSC-Saxo-Teamkollegen Carlos Sastre abgeben und lag vor der 18. Etappe 1:24 Minuten hinter dem Spanier auf dem zweiten Gesamtrang. Neun weitere Sekunden dahinter lag der Österreicher Bernhard Kohl auf Platz drei. Andy Schleck trug das weiße Trikot des besten Jungprofis ins Etappenziel nach St. Etienne.

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