Die Triathlon-Olympiasiegerin weist die Vorwürfe zurück.
Triathlon-Olympiasiegerin Kate Allen sieht sich zum Ausklang ihrer Karriere mit Dopingvorwürfen konfrontiert. Das Nachrichtenmagazin "profil" berichtet in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe, dass der Tirolerin 2004 in Athen nach dem Goldmedaillengewinn eine Disqualifikation drohte, die "in letzter Minute unter nicht gänzlich geklärten Umständen abgewendet" worden sei. Allen soll Asthmamedikamente eingenommen, aber keine Ausnahmegenehmigung dafür gehabt haben. "Allen hatte bei ihrem Olympiasieg 2004 in Athen verbotene Doping-Substanzen im Körper", schreibt "profil".
Asthmaleiden nachgewiesen
"Wir hatten eine Ausnahmegenehmigung,
wie sich herausstelle aber nicht ganz nach IOC-Norm. Deshalb wollte das IOC
einen Provokationstest mit einer anderen Substanz, den haben wir nachgeholt.
Er war deutlich positiv", sagte Allens Ehemann und Manager Marcel Diechtler
auf Anfrage der APA - Austria Presse Agentur am Samstag. Deutlich positiv
heißt in dem Fall, dass Allens schweres Asthmaleiden eindeutig nachgewiesen
wurde.
Beim Provokationstest wird der Asthmaanfall mit einem Mittel provoziert, das IOC verwendete dafür aber ein anderes als die WADA (Welt Anti Doping Agentur), an die sich die ITU hielt. "Im Rahmen der Olympischen Spiele von 2004 wurde die Ausnahmegenehmigung der ITU nachträglich durch einen IOC-Test ergänzt. Der Formalfehler wurde vom IOC als solcher akzeptiert", präzisierte Kate Allen am Samstag in einer schrittlichen Stellungnahme. Der Dopingtest am 25. August 2004 sei ebenfalls negativ ausgefallen.
Ausnahmegenehmigung liegt vor
Allen erläuterte, dass sie ihre
Asthmaerkrankung und die Einnahme der Asthma-Medikamente dem
NADA-Vorgängerverein Österreichischen Antidopingkommission (ÖADC) und dem
internationalen sowie nationalen Triathlonverband (ITU, ÖTRV) 2004 gemeldet
habe. "Der damalige Asthmatest hat eindeutig belegt, dass ich besagte
Medikamente nehmen muss, die entsprechende Ausnahmegenehmigung des
internationalen Verbandes ITU bzw. der NADA liegt damals wie heute vor",
meinte die 39-Jährige, die bereits vergangenes Jahres bekanntgegeben hat,
ihre Karriere mit der aktuellen Saison ausklingen zu lassen. Besagte
Asthmamedikamente nehme sie immer noch, laut Diechtler handelt es sich um
Pulmicort und Oxis.
"Kate ließ sich nichts zuchulden kommen"
Im
Österreichische Triathlonverband (ÖTRV) war Generalsekretär Herwig Grabner
am Samstag indes ob des "profil"-Artikels mit dem Sichten der Unterlagen aus
2004 beschäftigt: "Die Ausnahmegenehmigung ist damals an die ITU
(internationaler Triathlon-Verband/Anm.) weitergeleitet worden, ich habe
hier auch eine Bestätigung dafür liegen. Die ITU bedankte sich und verlangte
keinen anderen Test. Kate hat definitiv keinen Fehler gemacht und sich
nichts zuschulden lassen kommen. Sie hat auch bei der Dopingkontrolle
gesagt, dass sie zwei Ausnahmegenehmigungen hat." Er meinte weiters, dass
nichts außerhalb der Norm passiert sei, denn das IOC habe alles anerkannt.
Er habe aber trotzdem bei der ITU um eine Stellungnahme angefragt,
vielleicht lasse sich ja feststellen, wo der Formalfehler passierte.
"Kate ist extrem sauer, ihren Namen ohne Grund so zu beschädigen ist journalistischer Populismus", war der Ärger von Diechtler über die Anschuldigungen groß. Die Athletin selbst meinte dazu: "Der 2004 begangene Formalfehler - lediglich die ITU den ÖTRV, sowie das ÖADC, nicht aber das IOC von der Einnahme der Asthma-Medikamente in Kenntnis gesetzt zu haben, ist ebenso Fakt, wie der negative Dopingbefund. Der heute kommunizierte Vorwurf, 2004 gedopt zu haben, ist imageschädigend und in keiner Weise nachvollziehbar." Die Athletin bezog sich damit auch auf den Umstand, dass es bereits 2004 nach Olympiaende Medienberichte über diesen Vorfall gegeben habe und nichts verheimlicht worden sei.