Beach-Volleyball

Doppler/Horst über Modusänderungen verärgert

19.04.2013

Erneute Modusänderung für World Tour brachte Duo um Platz im Hauptfeld.

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Die Beach-Volleyballer Clemens Doppler und Alexander Horst heben am Samstag trotz Topvorbereitung mit einem mulmigen Gefühl zum Start der World Tour ab. Denn unter welchen Bedingungen in den nächsten beiden Wochen in China in Fuzhou und beim Grand Slam in Shanghai gespielt wird, wurde vom Weltverband (FIVB) in den vergangenen Wochen erneut geändert. Und dieses neue Regulativ sorgt unter Spielern für Unmut.

Punkte wandern zu Verband
Dass der Modus für das post-olympische Spieljahr mehrmals geändert und letztlich für eine vernünftige Planung zu spät verabschiedet wurde, tritt da fast in den Hintergrund. Vielmehr sind die neuen Kriterien für die Vergabe der Plätze in Hauptbewerb und Qualifikation der Streitpunkt. Denn einem Team gehören die errungenen Punkte anders als bisher nicht selbst, sondern sie wandern in das Kontingent des nationalen Verbandes.

"Sind nicht mehr selbstständig"
Der entscheidet letztlich darüber, welche Duos auf die dem Verband bei einem Turnier zustehenden Plätze entsandt werden. "Dadurch sind wir ab jetzt nicht mehr selbstständig", bezog sich Doppler bei einer Pressekonferenz am Freitag in Wien darauf, dass Turniereinsätze nicht mehr vom eigenen Punktekonto abhängen. "Das ist ein großer Einschnitt. Rein theoretisch liegt jetzt nicht einmal mehr das Karriereende in meiner Hand."

ÖVV nominiert nach nationalem Ranking
Der österreichische Verband (ÖVV) wurde mit dieser Neuerung auch erst vor kurzem konfrontiert, hat aber für die World-Tour-Turnier-Besetzung - vorerst einmal für diese Saison - zur Beruhigung der Spieler das nationale Ranking als einzige Grundlage genommen. Das nimmt Doppler/Horst als Österreichs Nummer-1-Paar die Unsicherheit, dass vom ÖVV statt ihnen vielleicht einmal ein schlechter gereihtes Gespann nominiert wird.

Quali statt Hauptbewerb
Nichtsdestrotz sind die Olympia-19. durch die neuen Regularien krass benachteiligt. Grund dafür ist, dass zum Konto der nationalen Verbände auch die Zähler nicht mehr aktiver Spieler addiert werden. Dadurch profitiert etwa Deutschland zur Gänze von den Punkten von Jonas Reckermann, obwohl der zurückgetreten ist. Erst nach den ersten vier nicht-gespielten Turnieren fallen die Zähler des Olympiasiegers aus der Wertung.

Doppler/Horst sind eines der "Bauernopfer" dieser neuen Regelungen, sie sind in der "off-season" von gestern auf heute im Ranking um etliche Plätze zurückgefallen und finden sich für Fuzhou und Shanghai nun in der Qualifikation statt im Hauptfeld wieder. Da viele Spieler mit dem Status quo nicht zufrieden sind, stand auch ein Streik im Raum. Doch nach einer Warn-E-Mail der FIVB an Verbände und Aktive ist der vorerst hinfällig.

"Stattdessen haben wir jetzt vorerst einmal am Montag in Fuzhou ein Spieler-Meeting", erläuterte Doppler. Am Dienstag beginnt die Qualifikation, die ist nach Protesten der Akteure auf 34 Teams ausgeweitet. Davor wären nämlich viele Teams aufgrund zu weniger Verbandspunkte gar nicht in die Qualifikation gekommen. Nun haben vier ÖVV-Herren-Duos die Quali-Chance, nur Daniel Hupfer/Michael Leeb stehen bloß auf der Warteliste.

Nowotny neuer Trainer
Quasi an der Nebenfront haben Doppler/Horst einen Trainerwechsel von Harald Dobeiner zu Robert Nowotny vorgenommen. Der war zuerst nur als Interimslösung gedacht gewesen. Anfragen bei anderen Coaches wie bei Martin Olejnak blieben ergebnislos, außerdem hat die Kooperation von Doppler/Horst mit Nowotny gut funktioniert. Der hat neben dem Coaching wie bisher auch die Management- und Medienarbeit über.

 


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