Am Samstag (18 Uhr) trifft Österreichs Football-Meister im Halbfinale der CEFL auf den französischen Meister Thonon Black Panthers. Im Fokus steht vor allem der Wiener Defense-Gigant Destiny Idiahi.
Wochenlang mussten die Danube Dragons im Kampf um die AFL-Play-offs auf ihren Star-Verteidiger Destiny Idiahi verzichten. Für das Derby gegen die Vienna Vikings fehlte noch die Freigabe vom Arzt für den gebürtigen Nigerianer. Im Halbfinal-Kracher der CEFL (Central European Football League) soll der 1,92-Meter-Koloss allerdings wieder zurückkommen und den Unterschied ausmachen.
- Vienna Vikings bleiben nach Sieg im Derby-Thriller gegen Dragons ungeschlagen
- Wiener Quarterback zieht es in die USA
- Wiener Defense-Gigant Destiny Idiahi will jetzt in die NFL tanzen
Nach der Saison wird der 22-jährige die Hauptstadt wohl verlassen. Im oe24-Talk verrät er, dass sein nächstes Ziel das Ausland sein wird. Allerdings stellt Idiahi klar: "Derzeit mache ich mir noch keine Gedanken. Der Fokus ist voll auf das Spiel in Frankreich gerichtet. Es gibt heuer noch zwei Titel mit den Dragons zu holen." Ein ambitioniertes Ziel. "Ich hoffe nach der Saison habe ich fünf Ringe am Finger, dann kann ich ein ähnliches Foto, wie Tom Brady machen", scherzt der ambitionierte Defensive Liner, der erst mit 13Jahren aus seiner Heimat nach Österreich gekommen ist.
In den letzten Wochen litt der sympathische Senkrechtstarter (er spielt erst seit fünf Jahren American Football) an der Seitenlinie mit seinen Teamkollegen mit. Das Sieg-Rezept für den Hit gegen die Franzosen weiß er genau: "Wir machen jetzt schon aus Kleinigkeiten extrem viel. Die Defense muss einfach Turnovers schaffen, damit unsere Offense entlastet wird."
Duell auf Augenhöhe
Gegen Thonon erwartet Idiahi ein Duell auf Augenhöhe. "Das ist vom Niveau noch einmal etwas ganz anderes, als ein Spiel in der AFL. Das wird richtig spannend", fiebert er dem Showdown um das Finale entgegen. Doch die Dragons sind gewarnt: Die Black Panthers haben im Viertelfinale den Graz Giants keine Chance gelassen (30:6).
Doch die Donaustädter lassen sich davon nicht abschrecken. Im Finale würde dann der Sieger der Partie Flash de La Courneuve (FRA) und den Calanda Broncos (SUI) warten.
Nach der Saison wartet das Ausland
Doch wie geht es nach der Saison mit Idiahi weiter? "Erst mal fliege ich für fünf Wochen nach Afrika, da werde ich ein wenig abschalten", freut sich der ausgebildete Bürokaufmann schon auf den wohlverdienten Urlaub. Danach geht es in Sachen Karriere-Planung Schlag auf Schlag.
Wie im Vorjahr wird er voraussichtlich erneut beim IPP-Programm der NFL teilnehmen. Dort werden die besten internationalen Talente gescoutet, die sich dann für die beste Football-Liga der Welt beweisen können. Letztes Jahr reichte es knapp nicht. Ein wahrer Glücksfall für die Danube Dragons. Denn für Idiahi war klar: Er wollte sich ein weiteres Jahr unter Head-Coach Fred Armstrong auf den Sprung ins Ausland vorbereiten. "Wir sind immer im Austausch. Er berät mich und ich bin ihm extrem dankbar. Am Ende muss ich aber für mich wissen, welche Entscheidung die Richtige ist."
Kanada & ELF im Hinterkopf
Aus der AFL gibt es mit Bernhard Seikovits (Arizona Cardinals) und Sandro Platzgummer (damals New York Giants) bereits zwei Spieler aus der österreichischen Football-Liga, die für zumindest zwei Jahre den Sprung in die NFL geschafft haben. Mit Thomas Schaffer (Chicago Bears) wurde ein heimischer Spieler nach dem Draft in den Trainings-Kader aufgenommen. Und Bernhard Raimann (Indianapolis Colts) gelang einem Österreicher sogar der Sprung über den Draft in die beste Football-Liga der Welt. Doch auch wenn Idiahi nach acht Jahren im Land nicht den Sprung in die NFL gelingen sollte, hat er ein klares Ziel vor Augen.
"Ich habe bei den Dragons viel gelernt, aber jetzt ist es an der Zeit den nächsten Schrit zu machen", deutet der Nigerianer an, dass die Zeichen nach dieser Saison schweren Herzens auf Abschied stehen. Nach dem möglichen NFL-Probetraining gibt es bereits eine Einladung für die Tryouts der CFL (Canadian Football League), in der derzeit auch Thomas Schaffer bei den Ottawa Redblacks unter Vertrag steht. Auch ein Engagement in der ELF (European League of Football), wäre für den 22-Jährigen vorstellbar. Vor allem, weil er hier in der Vergangenheit schon mehrere Angebote erhalten hatte.
Welche Station auch immer die Nächste ist, im Saisonfinish will Destiny als Hoffnungsträger für die Dragons noch einmal alles geben und sich mit zwei Titeln und einer großen Party aus Wien verabschieden.