Vor Finale
Entscheidung des Football-Verband sorgt weiter für Wirbel
25.07.2024
Das annullierte Grunddurchgang-Spiel zwischen den Danube Dragons und den Prague Black Panthers sorgt weiter für Aufregung.
Am Sonntag (17 Uhr) steigt in Wiener Neustadt der Austrian Bowl. Dort trifft der frisch gebackene österreichische Meister, die Vienna Vikings, auf die Prague Black Panthers. Dass erstmals nicht zwei heimische Vereine im Endspiel der heimischen Football-Liga stehen ist aber Insidern zufolge vor allem einer umstrittenen Entscheidung des AFBÖ geschuldet, der diese nun versucht unter den Tisch zu kehren.
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Doch was war passiert? Am 19. Mai gastierten die Danube Dragons in Tschechien. Das Spiel gewann der Titelverteidiger. Doch Tage später der Schock aus Sicht der Wiener: Gegen das Spiel wurde Protest eingelegt, weil bei einem Snap der Ball nicht an den Österreichischen Nationalteam-Quarterback Alexander Thury übergeben wurde. Stattdessen nahm US-Import Madre London das Lederei auf. Aus dem Spielzug resultierten nicht nur keine Punkte, man kassierte sogar einen Raumverlust.
Regel-Verwirrung sorgt für Annullierung
Die große Verwirrung hinter dem Spielzug war, dass in der Wettspielvereinbarung der Liga steht, dass nur zwei Import-Spieler zeitgleich am Feld stehen dürfen, wenn das Team einen österreichischen Quarterback am Feld hat. Das war zwar mit Thury erfüllt, er erhielt allerdings bei diesem Spielzug nicht den Snap, deshalb notierten die Tschechen die Szene im Spielbericht.
Eine Sache an dem daraus resultierenden Protest ist besonders brisant: Zu dem Zeitpunkt der Notiz im Bericht, hatten die Dragons bereits unterschrieben und wussten davon nicht einmal Bescheid (siehe Screenshot).
Die Folge ist bekannt. In einer Präsidiumsabstimmung, bei der Verbandspräsident Michael Eschlböck nicht anwesend war, wurde das Spiel mit einem Sieg für Prag gewertet, die Dragons rutschten in der Tabelle auf Platz vier ab. Es kam bereits im Halbfinale zur Neuauflage der letzten beiden Austrian Bowls gegen die Vienna Vikings und Prag setzte sich gegen die Graz Giants durch und schrieb mit dem erstmaligen Final-Einzug Vereinsgeschichte.
Für Verband ist Thematik vom Tisch
Wie oe24 erfuhr, wollte sich der Verband nach dem Halbfinale mit der Thematik erneut befassen. Dies geschah allerdings nicht, man will die Geschichte ad acta legen. Seitens der Dragons sorgt Vorgehen des AFBÖ für Unverständnis: "Wir wollen weder eine Neuaustragung der Play-offs, oder das Finale anfechten. Wir möchten nur eine Entschuldigung des Verbandes und die Klarstellung in der Grunddurchgangs-Tabelle. Es geht immerhin auch um Sponsoren!" Der Unternehmer führt weiter aus: "Wir akzeptieren die Situation wie sie ist, unser Fokus liegt bereits auf der nächsten Saison." Weiters kündigen die Dragons-Veranwortlichen an, mit der Angelegenheit vor ein neutrales Schiedsgericht zu gehen.
Auf oe24-Anfrage meinte der Verband: "Wenn so etwas passiert ist in der Wettspielordnung ganz klar, dass das Spiel mit 35:0 gewertet wird. Diese Wettspielordnung wurde auch von den Vereinen des AFBÖ freigegeben. Es gibt überhaupt keine Diskussion, es wird nichts mehr besprochen. Die Dragons haben einen Spieler illegal eingesetzt, es ist laut Wettspielordnung exekutiert worden." Damit hat sich die Angelegenheit für den Verband erledigt.
Angesprochen auf den besonderen Fall, dass es um eine nicht spielentscheidende Szene gibt beruft sich der AFBÖ darauf, dass die Dragons die Chance hatten Protest gegen das Urteil einlegen hätten können, was sie allerdings aus sicht des Verbandes nicht rechtzeitig gemacht haben.