Erste Bank Open

Melzer gewinnt Krimi, bitteres Aus für Thiem

14.10.2014

Die beiden Österreicher mussten am Dienstag über die volle Distanz gehen.

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Jürgen Melzer hat am Dienstag als einziger Österreicher das Achtelfinale der Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle erreicht. Der Deutsch-Wagramer setzte sich gegen Lucky Loser Norbert Gombos mit 3:6, 6:4, 6:3. Für Dominic Thiem kam am späten Abend hingegen das frühe Aus. Der 21-Jährige unterlag dem Vorjahresfinalisten Robin Haase nach 91 Minuten mit 3:6, 6:3, 3:6.

Gombos mit Traumstart
"Routine, Kampfgeist, Kämpferherz - ich glaube, da war alles dabei. Ich wollte dieses Match einfach nicht verlieren", erklärte Melzer nach seinem Erfolg im Interview. Gombos war als "Lucky Loser" in den Raster gerutscht und bestritt sein heuer überhaupt erstes Hauptfeld-Match auf der Tour. Sein wertvollster Sieg 2014 war ihm im März in seiner Heimatstadt Bratislava in vier Sätzen gegen Dominic Thiem bei dessen Davis-Cup-Debüt gelungen. Und zu Beginn des Spiels gegen Melzer hatte es auch so ausgesehen, dass er einen weiteren prominenten Österreicher auf seine Abschlussliste setzt. Der erste Satz ging mit 6:3 an Gombos.

Melzer nach Sieg überglücklich

Nach einer Toilettenpause kam der auf Weltranglistenposition 123 zurückgefallene Melzer mit Elan zurück, Gombos schien den aber mit einem sofortigen Break im Keim zu ersticken. "Ich habe ihn dann aber gleich zurückgebreakt, da hatte ich auch etwas Glück dabei", gab der Wien-Sieger von 2009 und 2010 zu. "Danach war wichtig, dass ich nachgesetzt habe." Ein Break Melzers zum 4:2 glich Gombos zum 4:5 aus, doch holte sich das ÖTV-Ass Durchgang zwei.

Nach einer 3:1-Führung holte sich Melzer ein kritisches fünftes Game, auch ein bisschen mithilfe des Schiedsrichters. Nach 125 Minuten servierte Melzer aus. "So einen Sieg habe ich einfach gebraucht", jubelte er. "Das taugt mir, dass ich die ganze Zeit probiert habe, ihn aus dem Rhythmus zu bringen." Im ersten Satz habe Gombos so gut wie fehlerfrei agiert. "Dann habe ich die engen Punkte aber sehr gut gespielt. Wichtig war, dass ich mich nicht abschießen lasse."

Nun gegen Karlovic
Das Publikum in der gut besetzten Wiener Stadthalle hat das auch honoriert, feuerte seinen Favoriten an. "Die Leute sind mitgegangen, das beflügelt einen schon", meinte Melzer. "Das war echt schön, da draußen zu stehen." Am Mittwoch trifft Melzer nun auf den kroatischen Aufschlag-Riesen Ivo Karlovic.

Enttäuschung bei Aufsteiger Thiem
Für Thiem setze es mit der Dreisatz-Niederlage gegen Vorjahresfinalist Haase einen Rückschlag. "Das ist eine Riesen-Enttäuschung, die heute passiert ist", meinte Thiem in einer ersten Reaktion. Im Vorjahr war er erst im Viertelfinale nach großem Kampf dem französischen Topmann Jo-Wilfried Tsonga knapp unterlegen, auch dadurch waren die Erwartungen an den Weltranglisten-38. diesmal hoch. Haase hat zwar an dieses Turnier von 2013 gute Erinnerungen, doch zuletzt hatte der Ranking-72. nicht in Topform und seit den US Open nur bei Challengern gespielt.

Im ersten Duell mit Thiem schien der 27-Jährige aber das richtige Mittel gefunden zu haben. Der Niederösterreicher tat sich vor allem beim Service seines Gegners schwer. "Es war sehr schwer, seinen Aufschlag zu lesen", erklärte Thiem. "Die Return-Schwäche zieht sich über meine gesamte Saison, über mein Leben. Daran muss ich arbeiten." Auch habe er als Rückschläger schlecht reagiert. "Daher habe ich viele erste nicht returniert."

Haase als Österreich-Spezialist
Thiem startete mit einem Break zum 1:0, Haase schlug zum 2:2 zurück und holte sich nach einem Service-Durchbruch zum 5:3 Satz eins. In Durchgang zwei raffte sich der Lichtenwörther auf, einen 4:2-Vorsprung gab er nicht mehr aus der Hand. In Game vier des dritten Satzes wehrte der 21-Jährige letztlich zwei Breakbälle ab, den dritten nutzte Haase aber. Der ist ein Österreich-Spezialist, holte er doch neben dem Wien-Finale doch seine einzigen beiden Titel in Kitzbühel (2011 und 2012).

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