Staatsanwaltschaft macht Ernst: Noch im Mai soll es erste Anklagen im Zuge der Dopingjagd geben.
In der heimischen Doping-Affäre dürften bereits im Mai die ersten Strafanträge der Staatsanwaltschaft Wien vorliegen. Das deutete Behördensprecher Gerhard Jarosch am Mittwoch an. Gegen wen aus dem Kreis der Verdächtigen zunächst Anklage erhoben wird, wollte Jarosch naturgemäß nicht ankündigen. Mit ersten Anträgen auf Bestrafung nach dem Anti-Doping-Gesetz sei jedenfalls "in wenigen Wochen" zu rechnen.
Blutzentrifuge liefert DNA-Spuren
Unterdessen hat ein Techniker
die Blutzentrifuge ausgewertet, die beim unter dem Verdacht der Beteiligung
am Blut-Doping sowie der Weitergabe von illegalen Doping-Präparaten in
U-Haft befindlichen Sport-Manager Stefan Matschiner sichergestellt werden
konnte. Das Gerät wurde demnach recht häufig verwendet. Der Experte konnte
einen Gebrauch nachweisen, der deutlich im zweistelligen Bereich liegen soll.
Ob die Zentrifuge auch nach dem August 2008 - und somit zu einem Zeitpunkt, als Blut-Doping bereits strafrechtlich verboten war - zum Einsatz gekommen ist, ist noch unklar. Feststeht, dass auf dem Gerät "mehrere DNA-Profile" hinterlassen worden sind, wie Gerald Tatzgern, der Sprecher des Bundeskriminalamts (BK), einräumte. Es soll sich dabei um Mischspuren handeln. Die Ermittler versuchen nun herauszufinden, ob diese einzelnen Verursachern zugeordnet werden können.