Sportminister im Interview
Fall Jukic: Klug will vermitteln
08.04.2013
Bei dem, was sich der neue Sportminister vorgenommen hat, ist Fitness gefragt.
Zum ÖSTERREICH-Interview kommt der Minister in der Jogging-Tight: „Einen Augenblick bitte, ich ziehe mich noch schnell um.“ Der frühere Gebietsliga-Kicker bereitet sich für den Vienna City Marathon vor: „Ich bemühe mich, Zeitfenster zu finden, um zu meinem Training zu kommen.“ Nächsten Sonntag wird er als Staffel-Schlussläufer die letzten 11,295 Kilometer ins Ziel am Heldenplatz laufen.
ÖSTERREICH: Herr Minister, ziehen Sie Konsequenzen aus dem Olympia-Debakel von London?
Gerald Klug: Ich will strukturell Akzente setzen: Weg vom Gießkannenprinzip, hin zu konkreten Projektförderungen. Die Athleten müssen optimale Trainingsbedingungen haben. Für Rio 2016 versuche ich, 20 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Aber finanzielle Mittel sind nicht alles. Ich hätte gerne schon jetzt einen Kader im Hinblick auf Olympia 2016.
ÖSTERREICH: Wird unser bester Schwimmer in diesem Kader sein? Schaffen Sie es vielleicht, den „Fall Jukic
“ in den Griff zu bekommen?
Klug: Ich beobachte jetzt ganz genau, wie sich die Dinge entwickeln. Ich bin ein Mann des Dialogs – aber ich erwarte mir sowohl von Funktionären, als auch von Sportlern ein gewisses Verhalten.
ÖSTERREICH: Heißt das, Jukic soll sich entschuldigen?
Klug: Noch einmal: Ich bin ein Mann des Dialogs.
ÖSTERREICH: Anderes Reizthema: Sind Sie zufrieden, wie in Österreich gegen Doping vorgegangen wird?
Klug: Unser Antidoping-Gesetz ist eines der strengsten der Welt. Allerdings frage ich mich: Warum sollen nur unsere Athleten den strengsten Bedingungen unterworfen werden? Ich habe Interesse, dass ich diese strengen Regeln auch international vorantreibe. Gelegenheit dazu habe ich Ende Mai beim Sportminister-Treffen.