Trotz lebenslanger Sperre
Fans halten weiter zu Armstrong
25.08.2012
Die Krebsspenden stiegen aufs 25-fache. Geht der Fall vors Sportgericht.
Mit dem Verzicht, sich dem Gericht der US-Antidopingbehörde USADA zu stellen, nahm Armstrong Sperre und Titel-Verluste in Kauf. Die USADA sieht es aufgrund von Zeugen-Aussagen (z.B. von Floyd Landis) als erwiesen an, dass Armstrong gedopt hat. Jetzt wehrt sich der Superstar nicht mehr dagegen. US-Sportgerichts-Experte Michael McCann: „Das war die für ihn beste Entscheidung – vor allem aus PR-Sicht. Sonst hätte er fast sicher vor dem Schiedsgericht verloren. Aber so haben seine Fans keinen Grund ihn nicht zu unterstützen.“
Und die Fans halten mehr denn je zum gefallenen Rad-Helden: Am „Tag danach“ gingen 78.000 Dollar auf das Konto der Armstrong-Krebsstiftung Livestrong ein. Armstrong: „Ich widme mich jetzt meiner Familie und dem Kampf gegen Krebs.“
Armstrong läuft
jetzt wieder Marathon
Zum Thema Doping-Gericht erklärte Armstrong auf seiner Homepage: „Ich werde dieses Thema nie mehr erwähnen, egal, unter welchen Umständen.“ Und: „Ich schlage ein neues Kapitel auf.“
Dabei will der 40-Jährige weiter in die Pedale treten – aber nur mehr hobbymäßig. Via Twitter verriet Armstrong gestern, dass er in Aspen einen 50-Kilometer-Mountainbike-Marathon mit 3.000 Höhenmetern in Angriff nahm. Für heute ist ein Marathon geplant. Schon Anfang August hatte der Ausdauersport-Junkie einen Hobby-Gebirgsmarathon in Colorado in 3:18 Stunden gewonnen. Inwiefern Armstrong als Gesperrter Athlet solche Veranstaltungen bestreiten darf, müssen müssen Sportrechts-Experten klären.
Und vielleicht ist Armstrong doch nicht alle Tour-de-France-Titel los. Denn die Siege bis 2004 wären eigentlich schon verjährt. Armstrongs Manager Bill Stapleton lässt beim Rad-Weltverband UCI prüfen, ob die USADA überhaupt die Titel aberkennen kann. Möglich, dass der Fall beim unabhängigen Sportgericht in Lausanne endet.