Australian Open

Federer stürmt in Runde 2

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Schweizer lässt Lacko nur 5 Games. Erfolgreiches Comeback von Venus Williams.

Einen ausgezeichneten Start in die Australian Open hat am Montag in Melbourne Titelverteidiger Roger Federer hingelegt. Der als Nummer zwei gesetzte Schweizer kam gegen den Slowaken Lukas Lacko beim 6:1,6:1,6:3 nicht nur wegen des kühlen Wetters nicht wirklich zum Schwitzen. Souverän starteten auch die topgesetzte Dänin Caroline Wozniacki sowie Venus Williams (USA-4) bei deren Tour-Comeback nach viermonatiger Verletzungspause.

Federer macht kurzen Prozess
Nach nur 84 Minuten war der 16-fache Major-Sieger durch. "Ich denke, dass ich ausgezeichnet gespielt habe", war Federer überaus zufrieden. "Dass ich derart deutlich gewinnen konnte, werte ich als gutes Zeichen." Zumindest hat der 29-jährige Superstar bewiesen, dass auch heuer beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres wieder mit ihm gerechnet werden muss. Der erste Schritt in Richtung Traum-Finale gegen Rafael Nadal ist getan, am Dienstag liegt es an dem topgesetzten Spanier, es dem Schweizer nachzumachen. Der seit den French Open bei Majors ungeschlagene Nadal könnte mit einem Titel in Melbourne als erster Spieler seit Rod Laver (1969) alle vier Grand-Slam-Turniere in Folge gewinnen.

Federer will dem Spanier da natürlich einen Strich durch die Rechnung machen, doch für beide ist der Weg bis dahin noch weit. "Es kann immer etwas schieflaufen, vor allem in einem Erstrunden-Spiel", stellte der Eidgenosse fest. Ein Australier mit wohl zu viel Geld hat an dieses Rest-Risiko nicht gedacht: Er wettete nicht weniger als 250.000 Schweizer Franken (193.573 Euro) auf Federers Sieg und kassierte lediglich ein Zehntel des Einsatzes als Gewinn. Die nächste Hürde für Federer wird schwieriger. Der wieder erstarkte Franzose Gilles Simon, heuer schon Sieger beim Aufwärm-Turnier in Sydney, hat zudem eine 2:0-Bilanz gegen den Titelverteidiger stehen.

Kein Angstgegner
"Angstgegner nach nur zwei Spielen? Erst wenn er fünfmal gegen mich gewonnen hat, lasse ich diese Bezeichnung gelten. Nalbandian und Hewitt waren früher Angstgegner. Im Fall von Simon scheint mir diese Bezeichnung fehl am Platz", sprach Federer klare Worte auf die dementsprechende Frage.

Favoriten souverän
Auch die Nummern drei, sechs und acht, Novak Djokovic (SRB), Tomas Berdych (CZE) und Andy Roddick (USA) hatten keinen übermäßig anstrengenden ersten Arbeitstag "down under", sie siegten jeweils in drei Sätzen. Gael Monfils stand im Gegensatz dazu schon vor dem Aus: Der als Nummer 12 gesetzte Franzose lag gegen den Niederländer Thiemo de Bakker mit 6:7(5),2:6,2:5 zurück, drehte aber mit großem Kampfgeist das Match noch zum 7:5,6:2,6:1 in fünf Sätzen.

Dawydenko blamiert sich
Zu den Überraschungen des Tages zählte wohl die Niederlage von Nikolaj Dawydenko, der vergangenen Samstag beim Kooyong Classic auch Jürgen Melzer im Spiel um Platz drei unterlegen war. Beim doch ernster zu nehmenden Grand-Slam-Auftakt dieses Jahres hatte die Nummer 23 des Turniers gegen den Deutschen Florian Mayer mit 3:6,6:4,6:7(4),4:6 das Nachsehen.

Wozniacki musste etwas kämpfen
Bei den Damen sprach die Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki, die auch endlich mit ihrem ersten Major-Titel ihre Position untermauern möchte, nach dem doch harterkämpften 6:3,6:4 über Gisela Dulko (ARG) mehr über einen Song als über das Match. Ja, sie kennt "Sweet Caroline" und auch den ursprünglichen Sänger Neil Diamond. "Ich habe den Song auch auf meinem Handy." Die Frage, ob sie auch den österreichischen Interpreten dieses Songs, D.J. Ötzi kennt, hat ihr glücklicherweise dann niemand mehr gestellt.

Ein bisschen nervös sind auch die Stars gerade in einer ersten Runde. Das gestand auch Maria Scharapowa, die 2008 den Titel geholt hatte, aber im Vorjahr gegen Landsfrau Maria Kirilenko gleich zum Auftakt ausgeschieden war. "Ich wollte, dass mir das heuer auf keinen Fall wieder passiert", meinte Scharapowa.

Tolles Comeback von Venus
Nach einer Knieverletzung keineswegs "eingerostet" präsentierte sich Venus Williams in ihrem ersten Tour-Match seit den US Open und gab gegen Sara Errani (ITA) nur fünf Games ab. "Es war eine lange Zeit. Ich habe viele Erwartungen an mich, aber man weiß es ja doch nie, bis man auf den Platz geht." Schwester Serena fehlt als Titelverteidigerin verletzt, fehlt aber auch ihrer großen Schwester. "Ich realisiere jetzt, wie toll es ist, wenn man jemanden auf der Tour hat, der zufällig deine Schwester ist." Venus hat alle ihre sieben Major-Titel in Wimbledon (5) und bei den US Open (2) geholt. Sie zählt in Melbourne zu den Mitfavoritinnen.

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