Federer und Djokovic setzten sich locker durch, Nalbandian ist draußen.
Der dritte Spieltag der Australian-Tennis-Open hat am Mittwoch die erste Überraschung gebracht. In der zweiten Runde unterlag die Nummer zehn des Turniers, David Nalbandian, dem taiwanesischen Weltranglisten-61. Lu Yen-Hsun in fünf Sätzen. Keine Blöße gaben sich hingegen Roger Federer, Novak Djokovic und Andy Roddick, die ebenso in die dritte Runde einzogen wie Jelena Jankovic, Dinara Safina und Ana Ivanovic im Damenbewerb.
Enttäuschung bei Nalbandian
Nalbanidan, der vergangenen
Sonntag noch das ATP-Turnier in Sydney gewonnen hatte, enttäuschte gegen Lu. "Ich
glaube nicht, dass ich schlecht gespielt habe. Aber ich habe jeden Satz mit
einem Break gegen mich begonnen", meinte der Argentinier nach seiner
4:6,7:5,6:4,4:6,2:6-Niederlage. "Ich weiß nicht, ob er perfekt gespielt
hat, es war jedenfalls auf einem sehr guten Niveau", sagte der
zehnfache ATP-Turniersieger über seinen Kontrahenten.
Der Taiwanese hatte sich eine besondere Taktik zurechtgelegt, erklärte, bei seinen sechs Breakbällen stets auf die Rückhand des Argentiniers gespielt zu haben: "Jeder denkt, er ist einer der besten Rückhand-Spieler, und ich dachte mir, er wird auf Vorhandschläge vorbereitet sein, daher habe ich mir gesagt: ,Okay, ich gehe immer auf seine Rückhand'." Der bisher größte Erfolg des 25-Jährigen war ein Erstrundensieg über Andy Murray bei den Olympischen Spielen von Peking gewesen, der erstmalige Einzug in die dritte Runde eines Grand-Slam-Turniers ist die vorläufige Krönung seiner Karriere.
Federer im Eilzugstempo
Ganz plangemäß verlief hingegen der
Auftritt des Weltranglisten-Zweiten Federer. Dieser erteilte dem 20-jährigen
Russen Jewgeni Korolewin beim 6:2,6:3,6:1 in 87 Minuten ein Lehrstück in
Sachen Taktik. Korolew prügelte mit Urgewalt auf fast jeden Ball so ein, als
ob es der letzte wäre. Eine klare Taktik war nicht auszumachen. Der 13-fache
Major-Sieger spielte dagegen völlig ruhig und war ungefährdet. Dass er bei
5:1 im ersten Satz seinen Aufschlag zum ersten Mal im Turnierverlauf abgab,
blieb eine Randnotiz. "Ich bin zufrieden, wie ich gespielt habe und vor
allem, wie ich meinen Plan umgesetzt habe", sagte Federer.
Safin wartet auf Federer
In der nächsten Runde wartet nun mit
Marat Safin der erste große Test. Der Russe zog überraschend problemlos und
ohne Satzverlust in die dritte Runde ein, besiegte Guillermo Garcia-Lopez
(ESP) 7:5,6:2,6:2. Federer hat vor seinem nächsten Kontrahenten großen
Respekt: "Seine Power, seine Fitness und seine Erfahrung machen ihn
sehr gefährlich, ebenso die Art und Weise, wie er in ein Match geht. Er geht
ins Spiel, wie wenn er immer noch die Nummer eins wäre, und glaubt immer,
dass er jedes Match gewinnen kann."
Das Head-to-Head spricht mit 9:2 freilich klar für Federer. Allerdings hat er gegen den Russen auch eine ganz bittere Niederlage bezogen. Im Australian-Open-Halbfinale 2005 verlor er nach epischem Matchverlauf und einem vergebenen Matchball 7:9 im fünften Satz.
Djokovic locker weiter
Auch Titelverteidiger Djokovic aus
Serbien konnte Kräfte sparen, bezwang Jeremy Chardy aus Frankreich
7:5,6:1,6:3 und spielt als nächstes gegen Amer Delic aus den USA. Der als
Nummer sieben gesetzte Roddick musste beim 4:6,6:2,7:6(1),6:2 über den
Belgier Xavier Malisse zwar einen Satz abgeben, siegte letztlich aber klar.
Der US-Amerikaner, der beim australischen Grand-Slam-Turnier noch nie das
Finale erreicht hat, trifft in der dritten Runde auf den Franzosen Fabrice
Santoro.
Die dritte Runde erreichten auch die Weltranglisten-Erste Jelena Jankovic, ihre serbische Landsfrau Ana Ivanovic und die als Nummer drei gesetzte Russin Dinara Safina. Jankovic wurde beim 6:4,7:5 gegen die Belgierin Kirsten Flipkens (Weltranglisten-110.) allerdings durchaus gefordert und musste eingestehen: "Es war hart für mich. Sie hatte nichts zu verlieren."