Halbes Jahr nach Stratos

Felix Baumgartner feiert 44. Geburtstag

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Neues Buch voraussichtlich im Mai.

Er ist von der Christus-Statue in Rio gesprungen, mit Carbonflügeln über den Ärmelkanal geflogen und im vergangenen Jahr aus der Stratosphäre auf die Erde gesprungen - der Salzburger Felix Baumgartner hat mit seinen Aktionen schon für viel Aufsehen gesorgt. Am kommenden Samstag feiert der Extremsportler seinen 44. Geburtstag. Im Mai soll sein Buch über sein letztes Projekt auf den Markt kommen.

Baumgartner, der am 20. April 1969 in Salzburg geboren wurde, träumte bereits von Kindheit an vom Fliegen. "Ich wollte immer die Welt von oben sehen", sagte er kurz vor seinem Stratosphären-Sprung. Nachdem er eine Lehre als Maschinenschlosser absolvierte und als Kfz-Mechaniker arbeitete, verpflichtete er sich fünf Jahre beim Bundesheer und wurde dort u.a. zum Fallschirmspringer ausgebildet.

Familie & Freunde von Felix Baumgartner

Man tauscht die Plätze.

Baumgartners Freundin Nicole Oetl darf Probesitzen.

Der Extremsportler genießt mit seiner Freundin die Stunden vor dem Rekordversuch.

Felix Baumgartner mit seiner Nicole - relaxen vor dem Start.

Mutter Eva Baumgartner und Freundin Nicole Oetl sind schon lange vor dem Start zuversichtlich.

Felix Baumgartners Freunde sind sichtlich mit Spaß dabei.



Seinen ersten Basejump absolvierte der Salzburger 1996 von der New River Gorge Bridge in West Virginia. Seit 1997 ist er professioneller Basejumper und wird vom Salzburger Getränkehersteller Red Bull gesponsert. Seine registrierte Marke, das Logo mit der Flamme und der Zahl 502, entstand durch die Registrierung bei der American B.A.S.E. Association im Jahr 1998, wo er die Nummer 502 erhielt. Dort wird jeder Springer registriert, der von allen vier Objekttypen B.A.S.E., also Building (Gebäude), Antenna (Antenne), Span (Brücke) und Earth (Klippen) gesprungen ist.

Seine größten Projekte waren 1999 der Sprung vom damals höchsten Gebäude, dem "Petronas Towers" in Kuala Lumpur in Malaysien, im selben Jahr stürzte sich Baumgartner von der Christus-Statue in Rio de Janeiro in Brasilien. Vier Jahre später flog er im freien Fall mit einem eigens dafür konstruierten Karbonflügel von England über den Ärmelkanal nach Frankreich. "Das war der beste Morgen, den ich je verbracht habe", sagte der Salzburger kurz danach.

Sein spektakulärstes Projekt war jedoch der Sprung aus der Stratosphäre auf die Erde, um als erster Mensch im freien Fall aus über 36 Kilometern Höhe die Schallmauer durchbrechen, wie er Anfang 2010 bekannt gab. Das Projekt war mit Höhen und Tiefen verbunden, im Oktober 2010 musste das Vorhaben wegen eines Gerichtsstreits auf Eis gelegt werden. "Wenn du so lange an einem Projekt arbeitest, dann verlierst du manches Mal den Glauben daran, dass es einmal Wirklichkeit wird. Man hat auch viele Rückschläge, geht in eine Besprechung mit drei Problemen rein und kommt mit fünf wieder raus", so Baumgartner.

Im Herbst 2012 war es soweit, nach zwei erfolgreich absolvierten Testsprüngen bereitete sich das Team rund um den Salzburger auf den finalen Sprung in der Wüste von New Mexico vor. Am 14. Oktober 2012 hielt das Wetterfenster in Roswell und Baumgartner wurde in einer Kapsel sitzend von einem Heliumballon in eine Höhe von fast 39 Kilometer gebracht. Mit den Worten "Ich komme jetzt nach Hause" ließ er sich unter tosendem Applaus seiner Mannschaft und seinen Angehörigen in die Tiefe fallen. Nach anfänglichem Trudeln stabilisierte sich Baumgartner und landete sicher in der Wüste. "Manchmal musst du weit hinauf gehen, um zu sehen, wie klein du eigentlich bist", meinte der Salzburger.

Die Federation Aeronautique Internationale (FAI), die sich weltweit für die Datenaufzeichnung von Rekorden in der Luftfahrt kümmert, erkannte mit dem Sprung drei Weltrekorde an. Baumgartner erreichte demnach die Maximalgeschwindigkeit von Mach 1,25 oder exakt 1.357,6 Stundenkilometern, den höchsten Absprung bei 38.969,40 Metern und den längsten freien Fall mit einer Länge von 36.402,6 Metern.

Nach dem Stratos-Projekt kündigte Baumgartner an, dem professionellen Sport den Rücken zu kehren und sich als Rettungshubschrauberpilot ein neues Standbein aufzubauen. "Ich glaube, ich habe alles, was Basespringen betrifft, ausgelebt. Ich bin irgendwann an einem Punkt angelangt, an dem ich gemerkt habe, jetzt könnte ich mich nur noch wiederholen."

Baumgartner, der mit seiner Freundin Nicole in der Schweiz lebt, hat aber auch Abseits seiner Projekte für Schlagzeilen gesorgt. Kurz nach dem Stratos-Sprung wird der Salzburger rechtskräftig wegen Körperverletzung schuldig gesprochen und zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er einen griechischen Lkw-Fahrer mit einen Faustschlag verletzt hat. Auch mit einer politischen Äußerung gegenüber der "Kleinen Zeitung" sorgte er für Schlagzeilen: "Du kannst in einer Demokratie nichts bewegen. Wir würden eine gemäßigte Diktatur brauchen, wo es ein paar Leute aus der Privatwirtschaft gibt, sie sich wirklich auskennen", sagte er dem Blatt.

Im März 2012 wurde der Salzburger in Rio de Janeiro mit dem Laureus World Sports Award in der Kategorie "World Action Sportsperson of the Year" ausgezeichnet. Vergangene Woche erntete er mit einem Eintrag auf seiner Facebook-Seite hämische Kommentare. Der Extremsportler postete eine Foto und schrieb dazu, dass er Ozzy Osbourne in Cannes getroffen habe. "So ein cooler Typ! Ich liebe seine Musik". Allerdings: Das dazugestellte Foto zeigte Baumgartner mit Gene Simmons von Kiss. Er selbst bezeichnete die Aktion später als Scherz.

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