ÖTV-Überraschungsmann unterliegt Brasilianer Belluci in vier Sätzen.
Nach drei Siegen in der Qualifikation und einem im Hauptbewerb ist für Martin Fischer am Donnerstag in Wimbledon Endstation gewesen. Der 23-jährige Vorarlberger unterlag in der zweiten Runde dem als Nummer 25 gesetzten Brasilianer Thomaz Bellucci nach hartem Kampf und zu vielen vergebenen Chancen 7:6(11),6:7(4),6:7(1),2:6. Damit ist Jürgen Melzer der einzige österreichische Drittrunden-Einzelbeitrag beim Tennis-Rasenklassiker in London.
Lange ebenbürtig
Fischer war dem in der Weltrangliste klar
vor ihm klassierten 22-jährigen Gegner über weite Strecken ebenbürtig,
verpasste aber zu viele Möglichkeiten. So nutzte er nur 3 seiner 13
Breakchancen, Belluci verwertete hingegen 5 von 7. Nach im Tiebreak
gewonnenem Startsatz führte Österreichs Nummer 4 im zweiten Durchgang 5:3,
gab dann aber die Führung aus der Hand und verlor in der Folge zwei
Tiebreaks. "Bei einer 2:0-Satzführung hätte es natürlich anders ausgesehen.
Die Partie habe ich verloren, weil ich die Chancen, die sich im zweiten und
dritten Satz geboten hatten, nicht nützen konnte", erklärte Fischer.
Mental noch nicht so weit
In den entscheidenden Phasen schien dem
Vorarlberger noch etwas die Erfahrung zu fehlen. Der Brasilianer war der
effizientere Spieler. "Es wäre ganz wichtig gewesen, bei den Breakbällen
besser aufzuschlagen. Leider ist mir das nicht gelungen. Ich schaffte es
nicht, mich in diesen Momenten mit ein, zwei guten Aufschlägen zu retten.
Das wäre auch von der mentalen Komponente wichtig gewesen", betonte Fischer.
Enttäuschung ist groß
Den vergebenen Möglichkeiten
trauerte er dann auch nach. "Ich bin schon sehr enttäuscht. Ich ging in die
Partie und wusste, dass ich eine Chance habe, sie zu gewinnen. Und weil ich
nun auch viele Möglichkeiten verpasst habe, ist die Enttäuschung schon sehr
groß", gab Fischer zu Protokoll.
Zuversicht für die Zukunft
Trotzdem darf Fischer, der im
Südwesten Londons erstmals eine Runde in einem Major-Turnier überstand, auf
ein gelungenes Turnier zurückblicken. "Die Reise nach Wimbledon war etwas
ganz Positives. Etwas, das mir für die Zukunft Kraft und Mut gibt. In der
ersten Enttäuschung ist es schwierig, das Positive zu sehen. Aber das wird
morgen schon anders sein", bekräftigte der Vorarlberger, der vor einem Monat
in Paris sein Grand-Slam-Debüt gegeben hatte. Nun geht es für Fischer auf
Sand weiter, er wird versuchen, das gewonnene Selbstvertrauen bei
Challenger-Turnieren in Erfolge umzumünzen. Langfristig will sich der
Rechtshänger Richtung Top 100 orientieren.