Die heimsiche Football-Jugendauswahl verpasst im Halbfinale der U20-WM in Kanada hauchdünn die große Sensation gegen Titelverteidiger und Gastgeber Kanada.
Es ist wohl eines der besten Jahre aller Zeiten der österreichischen Nationalmannschaften. Nach dem Sensationslauf der Handballer bei der EM und den starken Leistung des Eishockey-Teams, begeistern nun die Fußballer in Deutschland und die U20-Nationalmannschaft in Kanada.
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Letztere mussten sich im Halbfinale der U20-WM gegen den Titelverteidiger und Gastgeber aus Kanada mit 20:27 knapp geschlagen geben. Doch der Medaillentraum lebt weiter. Am Sonntag (19 Uhr) geht es gegen die USA, die sich überraschend Japan geschlagen geben mussten, um die Bronze-Medaille und das beste WM-Resultat der rot-weiß-roten Historie.
Stanisi überrennt Kanada-Abwehr
Die heimische Junioren-Auswahl startete furchtlos gegen den zweifachen Titelverteidiger im legendären Commonwealth Stadium von Edmonton. Gleich mit dem ersten Ballbesitz ging die Auswahl von Head Coach Roman Floredo mit 7:0 in Führung. Den ersten Ballbesitz der Kanadier konnte die stark aufspielende Abwehr Österreichs stoppen. Austro-Quarterback Michael Szabo kam wieder an den Ball und leistete sich die erste Unachtsamkeit des Turniers. Eine unglückliche Interception resultierte in den einzigen Touchdown der Kanadier in der ersten Halbzeit.
Danach begann die große Show von Dragons-Running-Back Kevin Stanisi. Mit einem 60-Yard-Lauf ebnete er den Weg für den nächsten Touchdown und die daraus resultierende 14:7-Führung der heimischen Auswahl. Beim nächsten Ballbesitz der Hausherren war es wieder unsere Defense, die groß aufspielte. Noel Swancar aus dem ELF-Team der Vienna Vikings unterstrich die Ambitionen der Österreicher mit einem mächtigen Quarterback-Sack gegen Ahronblatt-Spielmacher Pepe Gonzalez. Nach jeweils einem weiteren Field Goal ging es mit 17:10 in die Pause.
Schock-Start in zweite Halbzeit
Zu Beginn des dritten Viertels jubelten unsere Asse glecih wieder. Nach einer Interception kam gleich wieder die Offense aufs Feld, doch diesmal zeigte Kanada, warum sie mehrfacher U20-Weltmeister ist und konnte Sabo aufhalten. Nach einem verpatzten Passversuch kamen die Kanadier mit guter Feldposition zurück, die sie mit einem Touchdown zum 17:17 ausnutzen konnten.
Auch der nächste Ballbesitz der Österreicher endete mit einem Punt-Versuch, der nach hinten los ging. Linebacker Jakob Scheucher traf den Ball nicht und Kanadas Special Team war zur Stelle und erhöhte postwendend auf 24:17. Das Momentum kippte erstmals im Verlauf des Spieles auf die Seite des Gastgebers.
Horror-Viertel wieder vergessen
Nach dem letzten Seitenwechsel fand die rot-weiß-rote Offense wieder zurück ins Spiel. Spielmacher Szabo führte das Team bis vor die kanadische Endzone. Das Highliht des Spiels war ein tiefer Pass auf Receiver Nils Keimel. Am Ende konnte man sich allerdings nur mit einem Field Goal belohnen. Mit 7 Minuten auf der Uhr war Kanada noch 7 Punkte in Führung.
Auf Seiten der Defense war es erneut Swancer, der mit einem Tackle for Loss klar machen konnte, dass die AFBÖ-Auswahl noch nicht aufgegeben hat. Danach der Schock: er musste für einen Spielzug verletzt vom Feld, doch Vikings-Defensive-Liner Max Grünsteidl war direkt im nächsten Spielzug mit einem Sack zur Stelle. Direkt im nächsten Spielzug kehrte Swancer zurück auf das Feld und brachte die Offense mit einem weiteren Sack zurück aufs Feld.
Szabo-Drama im Finish
Doch dieser Drive brachte keine weiteren Punkte. Mit etwas weniger als 3 Minuten auf der Uhr kam es erneut auf die Defense an und sie machten ihren Job erneut stark. Mit 1:33 Minuten auf der Uhr kam Szabo zum spielentscheidenden Drive zurück. Man musste allerdings auf der eigenen 1-Yard-Linie starten. Dann der große Schock. Szabo musste selbst gehen, ging zu Boden und konnte wegen einem Krampf nicht weiterspielen. Keimel versuchte mit 30 Sekunden auf der Uhr das Wunder zu schaffen, doch der Pass fan keinen Abnehmer und so musste man sich den Kanadiern knapp geschlagen geben.
Jetzt wollen Österreichs Football-Talente das beste Ergebnis der Geschichte übertreffen. Einmal wurde man bereits Vierter, nun soll es mit dem Medaillen-Coup gegen das Mutterland des Football kalppen.