Bei den französischen Sportveranstaltungen im Mai droht der absolute Super-GAU: Eine Gewerkschaft von Arbeitern aus dem Energiesektor kündigt "hundert Tage des Zorns" an und will den Mega-Events den Strom abdrehen.
Sorgt ein Streik in Frankreich für den absoluten Sport-Aufreger im Mai? Nach dem Präsident Emmanuel Macron einige umstrittene Reformen durchgesetzt hat, will eine Gewerkschaft von Arbeitern aus dem Energiesektor als Reaktion einige Großereignisse in den kommenden Wochen stören. Die Federation Nationale des Mines et de l'Energie lässt in einem Statement wissen: "Die Filmfestspiele in Cannes, der Grand Prix von Monaco, das Tennis-Turnier Rolland Garros und das Festival in Avignon können im Dunkeln stattfinden. Wir geben nicht auf!"
Kommt es also beim wichtigsten Sandplatzturnier der Tenniswelt in Paris, so wie dem Glamour-GP in Monte Carlo zum Blackout? Das würde die Veranstalter vor unlösbare Probleme stellen. Die TV-Stationen könnten keine Bilder mehr senden oder empfangen, in der Motorsport-Königsklasse könnte nicht einmal die Ampelschaltung im Fürstentum betätigt werden.
Während Monte Carlo nicht auf Flutlicht angewiesen ist, sieht das in Paris ganz anders aus. Die vor wenigen Jahren eingeführte Night-Session mit dem verschließbaren Dach am Centre Court wäre dadurch undenkbar. Von der versorgung etwaiger Sanitär-Anlagen für die Fans braucht man gar nicht zu reden.
Wettlauf gegen die Zeit
Den einzigen Vorteil, den sowohl die Formel 1, als auch der Tennisverband haben, ist der Termin. Das Rennen in Monte Carlo findet von 24. Mai bis 28. Mai an der Mittelmeerküste statt, die French Open werden am 28. Mai eröffnet. Spätestens bis dahin hoffen die Verantwortlichen auf eine Einigung zwischen den beiden Parteien. Weder der Automobil-Klub von Monaco, noch der französische Tennis-Verband haben bislang auf die Drohung reagiert.
Für die Motorsport-Fans sorgen diese Gedanken für ein Déjà-vu: Bereits im Vorjahr kam es zu Verzögerungen, weil ein starkes Unwetter die Stromversorgung kappte. Jetzt muss man hoffen, dass die Gewerkschaft ihre Drohungen nicht wahr macht.