Vorschau

Für "Tour"-Favorit Evans ist "Sieg möglich"

04.07.2008

Cadel Evans, der 2001 und 2004 die Ö-Radrundfahrt gewonnen hat, will bei der am Samstag beginnenden Tour de France zum ganz großen Wurf ansetzen.

Zur Vollversion des Artikels
© AP
Zur Vollversion des Artikels

Vom Gewinner der Österreich-Rundfahrt zum Gesamtsieger der Tour de France? Der Australier Cadel Evans hat sich seit seinen Erfolgen in Österreich (2001 und 2004) zu einem der weltbesten Rundfahrt-Spezialisten entwickelt und greift in der am Samstag in Brest beginnenden Tour de France nach dem Gelben Trikot. Der 31-jährige Kapitän des belgischen Rennstalls Silence-Lotto gilt nach Vorjahresrang zwei als Topfavorit.

Nach den Rängen acht, vier und zwei will Evans bei seiner vierten Tour-Teilnahme den großen Coup landen. Der Ex-Mountainbike-Weltcupsieger ist sich seiner Klasse bewusst. "Früher habe ich gezweifelt, doch nach dem Rennen von 2007 glaube ich, dass der Sieg möglich ist", erklärte Evans. "Wenn ich als Favorit genannt werde, nehme ich das als Kompliment."

Evans setzt auf Zeitfahren
Evans hat heuer bei Paris-Nizza die Etappe auf den Mont Ventoux gewonnen, doch bei der Tour will er nicht in den Pyrenäen oder Alpen, sondern in den Zeitfahren den Vorsprung auf seine Rivalen herausholen. "Da sollte ich in der Lage sein, die Tour zu gewinnen."

Anders plant der Italiener Damiano Cunego. Der Giro-Sieger von 2004 möchte in den Bergen aufzeigen und von den kurzen Einzelzeitfahren profitieren. "Ich fahre, um Evans und Alejandro Valverde zu schlagen, aber ich wäre auch mit dem Podestplatz und dem Sieg in einer großen Etappe zufrieden", erklärte der 26-jährige Veroneser aus dem Lampre-Team. Cunego hat heuer zugunsten einer optimalen Tour-Vorbereitung auf den Giro verzichtet, er könnte aber dennoch in seiner Heimat einen Tagessieg feiern. "Am liebsten würde ich die 15. Etappe in Prato Nevoso gewinnen", sagte er.

Evans hat auch bereits einmal das Rosa Trikot des Giro getragen, 2002 bestritt er die letzte Alpenetappe als Gesamterster. Doch am letzten Berg kam der Einbruch, der "Aussie" verlor 15 Minuten auf den späteren Gesamtsieger Paolo Savoldelli. Seither weiß Evans um die Last des Führungstrikots. "Ich kann mich noch genau an den enormen Druck erinnern, wenn man ein großes Rennen anführt. Ich werde bei der heurigen Tour daran denken."

Nächste Seite: Die 95. Tour de France in Zahlen





Die 95. Tour de France, die am Samstag in Brest beginnt, in Zahlen:

1 - Startnummer des Vorjahrs-Zweiten Cadel Evans (AUS) wegen

Abwesenheit des Titelverteidigers Alberto Contador (ESP)

- österreichischer Etappensieg im modernen Radsport: Georg

Totschnig 2005 in Ax-Trois Domaines

2 - Ruhetage (15. und 21. Juli)

- Österreicher am Start: Bernhard Eisel (5. Teilnahme) und

Bernhard Kohl (2.)

3 - Pässe der höchsten Kategorie auf der 17. Etappe nach L'Alpe

d'Huez am 23. Juli

4 - Bergankünfte (Super-Besse/6. Etappe, Hautacam/10., Prato

Nevoso/15. und L'Alpe d'Huez/17.)

- die zu vergebenden Trikots: gelb (Gesamt-Führender), grün

(Punkte-Bester), rot gepunktet (Bester der Bergwertung),

weiß (bester Nachwuchsfahrer)

5 - beste Gesamt-Platzierung eines Österreichers im modernen

Radsport (Peter Luttenberger 1996)

7 - Gesamtsiege von Lance Armstrong: Rekord

8 - Bergwertungen der höchsten Kategorie (Tourmalet, Hautacam,

Agnel, Lombarde, Bonette, Galibier, Croix-de-Fer,Alpe d'Huez)

9 - Fahrer in jedem Team

10 - kurzärmelige Trikots durchschnittlich im Gepäck jedes Fahrers

12-15 - Millionen Zuschauer am Straßenrand (65 Prozent Männer, 35

Prozent Frauen)

14 - Millionen Geschenke verteilt durch die Werbekarawane

17 - Bergwertungen der 95. Auflage (höchste, 1. und 2. Kategorie)

20 - Teams am Start

23 - Tage: Dauer der Rundfahrt (21 Etappen und 2 Ruhetage)

45 - Rennräder in der Ausrüstung jedes Teams

82 - Kilometer: Distanz der Einzelzeitfahren

130 - Kilometer: Durchschnittliche Anreisestrecke der Zuschauer

168 - Länder, in die die Tour direkt übertragen wird

197 - Kilometer: Distanz in Italien (auf 15. und 16. Etappe)

200 - Fahrzeuge in der Werbekarawane

232 - Distanz der längsten Etappe (5. Etappe/Cholet - Chateauroux)

400 - Euro Preisgeld für drei Wochen ab Platz 90 der Gesamtwertung

1.300 - Betten pro Nacht reserviert für Organisation und Teams

2.400 - Fahrzeuge bei der Tour

2.802 - Höhe der Cime de la Bonette (16. Etappe), dem "Dach" der Tour

3.559 - Gesamtdistanz der 95. Auflage

8.000 - Euro Preisgeld für jeden Etappensieg

23.000 - Gendarmen und Polizisten zur Strecken-Absicherung

42.000 - Trinkflaschen für die Fahrer

370.000 - Gesamtdistanz der bisherigen 94 Frankreich-Rundfahrten

450.000 - Euro Preisgeld für den Gesamtsieger

3,269.760 - Euro Gesamtdotation der Tour

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel