Radprofi Felix Gall hat einen weiteren Spitzenplatz bei der Tour of the Alps durch einen Sturz verpasst, den zweiten Gesamtrang aber behalten.
Der Osttiroler ging am Dienstag kurz vor dem Ziel des zweiten Teilstücks von Reith im Alpbachtal nach Südtirol in der Spitzengruppe in einer Kurve vor der Asphaltbahn des Rittener Eislaufovals zu Boden. Mit einigen Blessuren kam er schließlich 29 Sekunden zurück als 21. an, der Rückstand wurde ihm später wieder gutgeschrieben.
Nach der Erstversorgung samt Nähen einer Wunde am Ellbogen zeigte sich Gall schwer verärgert und kämpferisch. Schmutz auf der Strecke habe zu seinem Sturz geführt, außerdem kritisierte er die Organisation für die gewählte Zielankunft. "Ich bin natürlich extrem frustriert und angefressen. Ich bin um den Sieg mitgefahren, aber dann schafft man es nicht, in der letzten Kurve die Straße zu säubern, da war ein bisschen Schotter, da bin ich weggerutscht." Abgesehen davon sei auch die Zielankunft im Freiluftstadion eine Frechheit gewesen. "Das hat bei einem UCI-Rennen nichts verloren. Ich weiß nicht, was die Organisatoren sich dabei gedacht haben."
Neben dem Ellbogen und der Hand schlug er sich auch das Knie auf. "Ich habe zwei Nähte am Ellbogen, der Teamarzt hat mich am Hotelzimmer versorgt. Am Knie habe ich auch eine tiefe Wunde, aber da war nicht mehr genug Haut, dass man das nähen hätte können. Ich habe aber keine großen Schmerzen abgesehen von den Schürfwunden, die brennen. Mir geht es soweit ganz gut und ich werde morgen wieder alles versuchen."
Der Großteil seines Rückstandes wurde dem 25-Jährigen nachträglich wieder gutgeschrieben, da sein Sturz innerhalb der letzten drei Kilometer passiert war. Deshalb ist der AG2R-Profi weiterhin erster Verfolger des Briten Tao Geoghegan Hart, der auch den zweiten Abschnitt für sich entschied und wie Gall den Zieleinlauf kritisierte. Der Ineos-Profi gewann zeitgleich vor Jack Haig (AUS) und zwei Sekunden vor Santiago Buitrago (COL/beide Bahrain). Auch Gall wurde letztlich mit zwei Sekunden Rückstand gewertet, im Gesamtklassement liegt der ehemalige Junioren-Weltmeister als Zweiter nun 18 Sekunden zurück.
Hinter Gall geht es im Gesamtklassement vor der der dritten von fünf Etappen eng zu. Die ersten sieben, darunter einige Hochkaräter wie Pavel Sivakov (FRA/Ineos) und Hugh Carthy (GBR/EF), liegen innerhalb von 30 Sekunden.