Um 0,01 geschlagen
Gatlin schockt Bolt in Rom
07.06.2013
Amerikaner fügt Sprint-Superstar erste internationale Pleite seit 2010 zu.
Sprint-Superstar Usain Bolt hat am Donnerstag in Rom eine seltene Niederlage kassiert. Der Jamaikaner verlor beim Diamond-League-Meeting der Leichtathleten in Rom zum ersten Mal seit August 2010 ein internationales 100-m-Rennen. In 9,95 Sekunden war er um 1/100 Sekunde langsamer als US-Sieger Justin Gatlin.
Noch nicht in Bestform
Nach den 10,09 in Georgetown in seinem ersten 100-m-Rennen in diesem Jahr war man auf den Auftritt von Bolt in der italienischen Hauptstadt, seinem heuer ersten Start in Europa, besonders gespannt. Vor dem Rennen hatte sich Bolt zwar selbstbewusst gegeben, doch dann präsentierte er sich erneut weit von seiner Bestform entfernt.
Guter Start nutzte nichts
Dass er sich bei einem Rückenwind von 0,8 m/s mit für ihn bescheidenen 9,95 Sekunden Gatlin (9,94) geschlagen geben musste, ist umso erstaunlicher, als er gut aus den Startblöcken gekommen war - er wies die beste Reaktionszeit aus. Doch danach fehlte es Bolt sichtlich an Spritzigkeit, sodass er nicht wie gewohnt den Turbo zünden konnte. Zuletzt hatte er vor knapp drei Jahren in Stockholm gegen Tyson Gay (USA) international über 100 m verloren. Dazwischen hatte ihn am 29. Juni 2012 Landsmann Yohan Blake bei den jamaikanischen Meisterschaften besiegt.
Nach außen hin nahm Bolt die Niederlage gelassen. Der gute Start habe ihn etwas aus dem Konzept gebracht, erklärte der fünffache Weltmeister. Nach fünf Schritten sei er ein wenig gestolpert, danach sei er nicht mehr er selbst gewesen. Danach fügte er mit einem Grinsen hinzu: "Immerhin bin ich diesmal unter zehn Sekunden geblieben." Bolt wird am Sonntag in Paris nach dem Herren-Finale der French Open den Siegespokal überreichen.
Chance auf Wiedergutmachung in Oslo
Sein nächstes Rennen steht am kommenden Donnerstag in Oslo auf dem Programm, dann aber über 200 m. Gatlin wiederum ist nach diesem Sieg heuer weiter ungeschlagen. Der eine Doping-Vergangenheit aufweisende Olympiasieger 2004 hatte zuvor auch bei den Diamond-League-Meetings in Doha und Eugene gewonnen. Seine Saisonbestzeit beträgt 9,91, aufgestellt in Peking. Damit ist er in der Jahresbestenliste hinter Gay (9,86) Zweiter.