Gelähmt:
 Drama um 
Sportlerin

Sie hat es tausendmal trainiert. Ist auf der 45 Meter langen Bahn mit acht bis 16 Schritten angelaufen, hat ihren Stab in den Einstichkasten gewuchtet und sich in die Höhe geschraubt: Kira Grünberg (21) ist die erfolgreichste Stabhochspringerin Österreichs aller Zeiten, galt als Juwel in der Leichtathletik. Mit ihrem Rekord von 4,45 Metern war die blonde Top-Springerin noch längst nicht am Zenit.

Alles vorbei, ein dramatischer Unfall im Training hat Kira Grünbergs Karriere für immer zerstört. Beim Absprung in der Anlage der WUB-Halle in Innsbruck lief zunächst noch alles planmäßig. Sie war noch in der Aufwärmphase, die Latte lag niedrig. Grünberg sprang nach kurzem Anlauf in die Höhe, doch dann passierte es. Sie bekam Probleme, schaffte die Rotation nicht und stürzte kopfüber aus etwa drei Metern vor den Augen von Vater und Mutter in den Einstichkasten. Bewusstlos und lebensgefährlich verletzt wurde die Sportlerin sofort in der Uniklinik notoperiert.

Österreichs Sportwelt
 von Drama schockiert
Die Diagnose der Ärzte ist für die 21-Jährige niederschmetternd. Kira Grünberg hat sich den fünften Halswirbel gebrochen und ist querschnittsgelähmt. Sie wird nie wieder stabhochspringen. Dabei wollte sie am heutigen Samstag in Linz jene 4,50 Meter anpeilen, die sie zur Qualifikation für die WM benötigt hätte.

Österreichs Sportwelt reagierte entsetzt auf die Tragödie. „An Tagen wie diesen versetzt es mich in eine Schockstarre. Wie grausam kann Sport eigentlich sein? Liebe Kira, ich wünsche dir in dieser schweren Zeit unendlich viel Kraft“, schrieb Ski-Star Anna Fenninger.

"Ich bin erschüttert"

ÖSTERREICH: Wie hat sich der Unfall zugetragen?
Thomas Herzog: Vor den Augen ihrer Eltern erreichte sie bei einem Trainingssprung nicht die nötige Rotation, um über den Stab zu springen. Sie fiel und zog sich einen schweren Halswirbelbruch zu.

ÖSTERREICH: Wie geht es Kira nach der gestrigen OP?
Herzog: Die OP verlief gut. Kira ist ansprechbar.

ÖSTERREICH: Wie geht es Kiras Familie?
Herzog: Sie macht eine schwere Zeit durch. Die Solidarität in der heimischen Sportszene ist groß und gibt ihnen viel Kraft. Jetzt kommt aber eine große finanzielle Last auf sie zu.

ÖSTERREICH: Wie fühlen Sie sich?
Herzog: Ich bin erschüttert und versuche jetzt, die Familie zu unterstützen.

(lae)