Melzer muss gegen "Tennis-Ali" ran. Thiem in erster Runde gegen Qualifikanten.
Während sich Jürgen Melzer gerade auf die Vorbereitung seines am Vorabend unterbrochenen Viertelfinales in Hertogenbosch konzentrierte, erwischte ihn am Freitag in Wimbledon ein Hammerlos. Der 33-jährige Niederösterreicher bekommt es gleich zum Auftakt mit dem als Nummer 14 gesetzten Franzosen Jo-Wilfried Tsonga zu tun. Melzer hatte zuletzt erst am 28. Mai bei den French Open das "Vergnügen". Erfreulich dafür danach der Auftritt Melzers in Hertogenbosch, wo er nach Abwehr von 2 Matchbällen seinerseits den fünften verwertete und mit 7:6(3), 6:7(6), 7:6(9) gegen Verdasco siegte.
Tsonga Wimbledon-Spezialist
In Paris musste sich Österreichs Nummer eins dem 29-jährigen Weltranglisten-17. Tsonga in der zweiten Runde glatt in drei Sätzen geschlagen geben. Tsonga ist zweifacher Wimbledon-Semifinalist, musste sich im Vorjahr aber in Runde zwei verabschieden. Gegen den früheren Weltranglisten-Fünften und zehnfachen Turniersieger hat Melzer in bisher vier Aufeinandertreffen nur einen Satz gewonnen.
Thiem und AHM mit schlagbaren Gegnern
Die beiden weiteren Niederösterreicher im Herren-Hauptfeld haben zumindest in der ersten Runde ein weit leichteres Los erwischt. Jungstar Dominic Thiem trifft bei seiner Wimbledon-Premiere bei den Erwachsenen erstmals auf den australischen Qualifikanten Luke Saville. Sollte er sich durchsetzen, winkt ihm allerdings eine Begegnung mit dem Geheimfavoriten Grigor Dimitrow (BUL-11).
Andreas Haider-Maurer misst sich ebenfalls zum ersten Mal mit dem britischen Wildcard-Spieler Kyle Edmund und ist gegen den Weltranglisten-284. klarer Favorit. Auch er würde im Falle eines Sieges wohl auf einen Gesetzten treffen, Marin Cilic (CRO-26) muss zuvor noch Paul-Henri Mathieu (FRA) eliminieren.
Meusburger darf auf Weiterkommen hoffen
Bei den Damen hat Yvonne Meusburger mit der US-Amerikanerin Vania King eine lösbare Erstrunden-Aufgabe erwischt. Sie hat das bisher einzige Duell mit King vor einem Jahr in der French-Open-Qualifikation verloren. Im Falle eines Sieges bekäme es Österreichs Nummer eins allerdings voraussichtlich mit der Nummer zwei des Turniers, Li Na (CHN), zu tun. Patricia Mayr-Achleitner spielt gegen die Russin Jelena Wesnina, die als Nummer 32 gesetzt ist. Auch die Tirolerin hat die bisher einzige Begegnung mit Wesnina vor allerdings vier Jahren verloren.
Paszek gegen gesetzte Belgierin
Qualifikantin Tamira Paszek bekommt es ebenfalls mit einer Gesetzten zu tun, die Vorarlbergerin trifft jedoch erstmals auf Kirsten Flipkens (BEL-24).
Da in Wimbledon traditionell mit der oberen Tableau-Hälfte der Herren bzw. der unteren der Damen begonnen wird, sind am ersten Turniertag des mit 31,35 Mio. Euro dotierten Majors gleich fünf Österreicher im Einsatz. Nur Tamira Paszek muss nicht gleich zu Wochenbeginn auf den Platz.