Montag, 18 Uhr

Unser Handball-Märchen soll gegen Frankreichs "All-Star-Team weitergehen

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Nach einer weiteren Überraschung gegen Gastgeber Deutschland ist Österreichs Handballern bei der EM fast alles zuzutrauen.

Mit Frankreich wartet auf die ÖHB-Sieben am Montag (ab 18 Uhr im Sport24-LIVETICKER) im sechsten Spiel der Endrunde allerdings der ultimative Härtetest. Ales Pajovic und seine Truppe bekommen es mit einem "All-Star-Team" zu tun, wie Österreichs Teamchef meinte. Selbst bei einer Niederlage würde vor dem abschließenden Island-Spiel aber die Halbfinalchance leben.

In Hauptrundengruppe 1 hat Frankreich aktuell 6 Punkte auf dem Konto. Dahinter liegen Ungarn und Österreich mit je 4, Deutschland lauert knapp dahinter (3). Viel könnte im Falle einer ersten Niederlage in diesem Turnier also am Duell mit den bereits chancen- und punktlosen Isländern am Mittwoch (15.30 Uhr) hängen. "Das ist dann schon das siebente Spiel. Aber vielleicht sind auch die Isländer dann schon ein bisschen müde", meinte Pajovic. Die vor einem Monat noch unvorstellbare Variante eines rot-weiß-roten Halbfinaleinzugs erscheint auch ihm nicht mehr ganz unrealistisch. "Alles ist möglich."

Zuvor baut sich aber noch Frankreich vor den auf einer Euphoriewelle reitenden Österreichern auf. "Frankreich wird viel, viel härter, die kommen mit ganz, ganz viel Selbstvertrauen, vielen Weltklassespielern und einer ganz anderen Souveränität", prophezeite Regisseur Lukas Hutecek nach dem Samstag-Remis gegen die Deutschen (22:22). Nur beim 26:26 gegen die Schweiz leisteten sich "Les Bleus" bisher einen Patzer, in den anderen EM-Partien wurden Nordmazedonien, Deutschland, Kroatien und Island besiegt.

Frankreich wartet seit 10 Jahren auf EM-Titel

"Jede Position ist bei ihnen doppelt besetzt, sie sind auch athletisch und physisch Maschinen. Es wird brutal schwer", sagte Pajovic über den sechsfachen Welt- und dreifachen Europameister, der den kontinentalen Titel allerdings schon zehn Jahre nicht mehr gewonnen hat. Neben dem 39-jährigen Altmeister Nikola Karabatic, der seine letzte EM absolviert, sind die Augen auf Kreisläufer Ludovic Fabregas, Spielmacher Nedim Remili sowie die beiden rechten Aufbauakteure Dika Mem und Melvyn Richardson gerichtet. Dass Letztere beide Linkshänder sind, ist eher selten und ein klarer Vorteil für die Franzosen.

Einmal mehr wird es für Rot-Weiß-Rot einen Tormann Constantin Möstl in Topform brauchen. Nach seinen neuerlichen Glanztaten gegen Deutschland scheint der 23-Jährige dazu bereit. "Viele Schwächen haben die Franzosen nicht", scherzte der Wiener, der derzeit wie im Rausch ist. "Es war cool, gewaltig, das ist man nicht gewohnt. Ganz realisiert, hab ich es noch nicht", meinte Möstl. Gegen Deutschland knallte er bei einer Rettungsaktion gegen die Torstange, die Schmerzen seien aber kein Hindernis. "Ich spiele auch mit gebrochenem Arm", versprach der Hard-Goalie augenzwinkernd.

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