Der wegen eines Dopingskandals suspendierte russische Leichtathletikverband bleibt gesperrt.
Die Sportwelt erlebt ihr erwartetes Erdbeben. Der wegen eines Doping- und Korruptionsskandals suspendierte russische Leichtathletikverband bleibt gesperrt, damit ist für die russischen Athleten keine Teilnahme an den Olympischen Spielen im August in Rio de Janeiro möglich - zumindest unter der Flagge ihres Landes. 2012 in London waren von rund 440 russischen Sportlern ein Viertel Leichtathleten.
Das Council des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF tagte am Freitag in Wien und stützte ihre Entscheidungsfindung auf einen jüngsten Ermittlungsbericht der in Russland eingesetzten Task Force. Wie deren Chef Rune Andersen erklärte, soll aber nachweislich sauberen Athleten die Möglichkeit eingeräumt werden, sich um einen Einzelstart - eventuell unter olympischer Flagge - zu bewerben.
Bereits am Mittwoch hatte die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA über nach wie vor untragbare Zustände bei Dopingkontrollen, Einschüchterungen von Testpersonal und Manipulationsversuchen in Russland berichtet.
Noch nie zuvor blieb es einer so großen Anzahl an Sportlern eines Landes einer olympischen Kernsportart verwehrt, aufgrund einer Verbands-Sanktion an Spielen teilzunehmen. Ebenfalls nicht in Rio mit dabei sind die bulgarischen Gewichtheber, die vom Weltverband IWF wegen zahlreicher Doping-Fälle von Olympia verbannt wurden. Der Internationalen Sportgerichtshof (CAS) hatte diese Entscheidung bestätigt. Den Weg vor das CAS kann auch der russische Leichtathletik-Verband noch suchen.