Turnen

Hasenöhrl erlitt Halswirbel-Bruch

Österreichs derzeit beste Turnerin hat sich bei einem Trainingsunfall in den Niederlanden schwer verletzt.

Die Kärntnerin Carina Hasenöhrl zog sich bei einem Sturz auf den Kopf bei einem Doppelsalto vorwärts auf dem Boden einen Bruch des vierten Halswirbels zu. Der dritte Wirbel ist verschoben. Der Unfall passierte bereits am 7. November, der Grad der Verletzung wurde aber erst diese Woche in einer Klinik in Amsterdam festgestellt.

Erst bei MR erkannt
Ursprünglich war in einem Krankenhaus in Zoetermeer nach einer Röntgenuntersuchung von einem eingeklemmten Nerv und Prellungen ausgegangen. Dabei hatten sich in den ersten Minuten nach dem Sturz Hasenöhrls sogar leichte Lähmungserscheinungen in den Beinen gezeigt. Da die 18-Jährige in der vergangenen Woche weiter über "höllische Schmerzen" klagte, wurde in Amsterdam eine Magnetresonanz-Tomographie durchgeführt. Deren Ergebnis: Halswirbelbruch.

„Stählerne Dornenkrone“
Hasenöhrl wurde diese Woche in Amsterdam operiert, erhielt eine so genannte "Crutchfield Extension" mit vier an der Schädeldecke fixierten Schrauben. "Man muss sich das in etwa wie eine stählerne Dornenkrone vorstellen, die den Kopf von den Schultern wegzieht", erklärte Dr. Robert Kandelhart, der Teamarzt des Österreichischen Fachverbandes für Turnen (ÖFT). Laut Vater Rupert Hasenöhrl war auf Grund der ersten Fehldiagnose keine Ruhigstellung der Halswirbel erfolgt.

Karriere beendet?
Die Klagenfurterin ist nun zwar vorerst schmerzfrei, ob ein weiterer operativer Eingriff notwendig ist und ob eine weitere Karriere der Mehrkampf-Staatsmeisterin und WM-Teilnehmerin im Spitzensport überhaupt möglich ist, war vorerst unklar. "Im günstigsten Fall dauert es vier Monate bis zur Wiederaufnahme des Trainings. Persönlich glaube ich eher an sechs bis zwölf Monate, wenn man die psychische Komponente und die Wiedererlangung sämtlicher spezifischer Fähigkeiten dazu rechnet", meinte Kandelhart.

Will’s wie Maier machen
Die Sportlerin selbst hat trotz des großen Rückschlages ihren Mut und ihren Humor nicht verloren. "Ich werde jetzt viel Zeit am Ergometer verbringen. Das war bei der letzten sportmedizinischen Untersuchung sowieso mein schwächster Punkt", verriet die 18-Jährige. "Bei der nächsten nehme ich es dann schon mit Hermann Maier auf." Der österreichische Skistar ist seit seinem schweren Motorrad-Unfall im Jahr 2001 hinsichtlich der harten Arbeit an einem Comeback sicher ein Vorbild.

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