Tour de France

Hinweise auf Eigenblutdoping

08.10.2008

Täglich neue Enthüllungen über Doping-Missbrauch bei der Tour de France. Einige "Tour-Helden" sollen auch mit Eigenblut gedopt haben.

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Die Französische Anti-Doping-Agentur (AFLD) erwartet nach Informationen des ZDF zweieinhalb Monate nach dem Ende der Tour de France weitere Doping-Enthüllungen. "Wir sind bereits im Besitz ernstzunehmender Hinweise auf Fälle von Eigenbluttransfusionen. Um wen es sich handelt, werden wir wohl erst später sagen können", sagte AFLD-Präsident Pierre Bordy dem TV-Sender am Mittwoch. Über die bisher bekannten Fälle hinaus seien daher weitere positive Testergebnisse von anderen Fahrern zu erwarten.

Schon Fahrer erwischt
Die AFLD war bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt für die Tests verantwortlich gewesen. In nachträglichen Untersuchungen wurden der Deutsche Stefan Schumacher und der Italiener Leonardo Piepoli in der A-Probe positiv auf Doping mit dem EPO-Präparat CERA getestet.

Eigenblutdoping
Dem ZDF kündigte Bordry an, dass weitere Nachuntersuchungen von eingelagerten Proben verdächtiger Fahrer bevorstehen. Dabei soll es sich um insgesamt 30 Profis handeln. Derzeit suche man zwar nur nach CERA. "Aber bald schon können wir mit dem neuen Verfahren Eigenbluttransfusionen nachweisen, und wir werden dann auch damit nachtesten", betonte Bordry.

Vor dem Start der Tour hatten die Doping-Kontrolleure bei 30 Fahrern auffällige Werte festgestellt. Bei einigen Sportlern hatten sich laut ZDF die Blutwerte dann während der Rundfahrt wieder normalisiert, bei anderen aber nicht. "Einige der verdächtigen Fahrer sind wieder zurück zu ihren normalen Werten gelangt. Wir waren aber überrascht zu sehen, wie schwach deren Leistungen dann waren", sagte Bordry.

Alle Olympia-Proben nachgeprüft
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) will alle eingefrorenen Doping-Proben von Peking nachuntersuchen lassen. Wie das IOC weiter mitteilte, werden die mehr als 5.000 Proben derzeit zum Labor in Lausanne geschickt.

Alle Sportarten betroffen
Details über die nachträglichen Tests werden mit der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) abgestimmt. "Diese Untersuchungen betreffen alle Sportarten und beinhalten speziell auch die Substanz CERA", erklärte IOC-Sprecherin Emmanuelle Moreau am Mittwoch. CERA ist ein EPO-Präparat der dritten Generation. Der Zeitpunkt der Tests stehe noch nicht fest. Das IOC führte in Peking die Rekordzahl von mehr als 5.000 Tests durch.

IOC-Vizepräsident Thomas Bach hatte nach den jüngsten Dopingfällen im Radsport angeregt, die eingefrorenen Doping-Proben von Peking bereits jetzt öffnen und mit Hilfe des neuen Testverfahrens untersuchen zu lassen. Wie bereits vor und während der Spiele werden dabei "intelligente Zieltests" zum Einsatz kommen, erklärte Bach. "Man muss aufpassen, dass dies intelligent genutzt wird und darf damit nicht in die Luft schießen", sagte der deutsche Spitzenfunktionär am Mittwoch.

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