HLA und ÖHB bedauern Rückzug von Westwien

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Betroffenheit hat am Tag nach der Rückzugsankündigung der SG Westwien im österreichischen Handball geherrscht. Die Handball Ligen Austria (HLA) und der zuständige Verband ÖHB bedauerten am Donnerstag den - wirtschaftlich bedingten - Schritt des Clubs.

Man verliere "ein Gründungsmitglied der HLA und einen absoluten Traditionsverein aus der obersten Spielklasse", der heuer Mitfavorit auf den Meistertitel sei, erklärte HLA-Geschäftsführer Christoph Edelmüller via Aussendung.

Westwien-Manager Konrad Wilczynski hatte am Mittwoch überraschend den Rückzug aus der obersten Spielklasse der Männer verkündet. "Es ist extrem bitter. Wir sind Tabellenzweiter, stehen im Cup-Final-Four, haben acht Nationalteamspieler im Kader - und de facto ist das allen wurscht", hatte der 41-Jährige geklagt. Dem Verein - der in der laufenden Saison ohne Legionäre spielt - hätten die Corona-Nachwehen, Inflation, abgesprungene Sponsoren sowie die fehlende eigene Halle in Wien nachhaltig zugesetzt, so Wilczynski.

Dieser Schritt sei "naturgemäß keine gute Nachricht", meinte Edelmüller. Westwien stehe "seit vielen Jahren für eine ausgesprochen gute Nachwuchsarbeit und hat für den gesamten österreichischen Handball extrem viel geleistet. Nun gilt es, die Kräfte zu bündeln und den Erhalt des Vereins abseits der obersten Spielklasse zu gewährleisten, um die tolle Nachwuchsarbeit zu erhalten", so der HLA-Geschäftsführer.

Nachwuchsarbeit bleibt aufrecht

Der fünffache Meister (zuletzt 1993) und Champions-League-Vierte 1994 möchte die erfolgreiche Arbeit im Nachwuchsbereich fortsetzen. "Damit bleibt uns eine wichtige Talenteschmiede erhalten, die vielleicht über diesen Weg bald wieder in einer der beiden höchsten Spielklassen im Männerhandball zu sehen sein wird", erklärte ÖHB-Präsident Markus Plazer.

Eine Teilnahme Westwiens an der Challenge-Liga, der zweithöchsten Spielklasse, soll nun diskutiert werden. Die Folgen für die kommende Saison in Liga eins und zwei sind nun oberstes Thema beim ÖHB in den kommenden Tagen. So soll es zeitnah eine Entscheidung darüber geben, wie in Bezug auf Auf- und Abstieg verfahren wird, um Planungssicherheit für die Vereine zu gewährleisten.

Westwien will sich indes mit einem Titel aus dem Oberhaus verabschieden. Zudem hofft Wilczynski, dass der Verein, der derzeit in der Südstadt seine Heimspiele austrägt, künftig wieder in Wien eine Heimat hat - mit der entsprechenden finanziellen Unterstützung und besseren Trainingsbedingungen. "Für die Zukunft wünsche ich mir und vor allem allen Handballern, dass eine neue West-Wien-Pflanze wachsen und entstehen wird, die dann hoffentlich auch einen Platz in der lebenswertesten Stadt der Welt findet", sagte der Manager in einem Statement.

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