Wegen Frauen-Unterdrückung

Irans einzige Olympia-Medaillengewinnerin flieht

12.01.2020

Die Taekwondo-Kämpferin Kimia Alizadeh gewann eine Olympia-Medaille für Iran und flüchtet.

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Die einzige Frau, die 2016 eine Olympia-Medaille für den Iran gewonnen hat, hat das Land verlassen und ihre Flucht mit der politischen Situation in der Islamischen Republik begründet. Die Taekwondo-Kämpferin Kimia Alizadeh bezeichnete sich am Sonntag auf Instagram als "eine der Millionen unterdrückter Frauen im Iran". 
 

"Ich habe mich gekleidet, wie sie wollten. Ich habe jeden Satz wiederholt, den sie angeordnet haben. Es geht nicht um mich, nicht um uns. Wir sind nur Werkzeuge."

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Kimia Alizadeh im Fight bei den Olympischen Spielen 2016
 
Nach Informationen der Nachrichtenagentur Isna soll Alizadeh in die Niederlande geflohen sein. Die 21-Jährige kritisierte unter anderem, dass sie einen Hidschab tragen müsse und beschuldigte Offizielle im Iran des Sexismus und schlechter Behandlung. Ihre Entscheidung, den Iran zu verlassen, sei schwer gewesen, aber notwendig, schrieb Alisadeh.
 
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Die junge Iranerin hebte einst stolz die iranische Flagge
 

2019 in Top 100 der einflussreichsten Frauen auf der Welt

Die stellvertretende Sportministerin Mahin Farhadizad wurde von Isna mit den Worten zitiert, dass man keine Sportlerin zwingen könne, im Iran zu bleiben. "Was wir tun können, ist, Frauen und Frauensport zu unterstützen", sagte Farhadizad.
 
Alizadeh hatte bei den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro die Bronzemedaille in der Klasse bis 57 Kilogramm gewonnen. 2019 war sie von der BBC zu einer der 100 einflussreichsten Frauen der Welt gekürt worden. In ihrem offenen Brief schrieb sie nun davon, dass iranische Athletinnen "gedemütigt und ausgenutzt" würden. "Ich habe keinen anderen Wunsch als ein Leben mit Taekwondo, in Sicherheit und Gesundheit."
 
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