Argentinische Großmutter verwirklichte mit 83 ihren Traum vom Tennis.
Return mit über 80 Jahren: Die Argentinierin Ana Obarrio war in ihrer Jugend eine vielversprechende Tennisspielerin, brachte es bis zur Jugendmeisterin. Doch Anfang der 50er-Jahre ließ ihr Ehemann ihren Traum vom Tennis platzen. Heute ist sie 83 - und eilt von Turniersieg zu Turniersieg.
"Mein Mann mochte es nicht, wenn ich gemischte Doppel mit Männern spielte", berichtete Ana Obarrio. Gut 20 Jahre lang widmete sie sich fast ausschließlich der Familie und ihren zehn Kindern. "Ich bereue es nicht. Ich würde es wieder tun. Meine Kinder sind mein erstes Glück. Dann kommt Tennis", sagt sie. Als die Kinder aus dem Gröbsten heraus sind, da ist sie über 40, spielt sie wieder Tennis mit Freunden. Erst nach dem Tod ihres Mannes - da ist sie schon über 60 Jahre alt - fängt sie wieder ernsthaft zu spielen an.
Hartes Training
Derzeit trainiert Obarrio drei Mal pro Woche auf einem Tennisplatz, den ihre Familie ihr auf ihrem Landsitz bauen ließ. Und in ihrem etwas altertümlich wirkenden Tennisdress gewinnt sie in der Seniorenklasse ein Turnier nach dem anderen. "Niemand kann sie schlagen", versichert ihre Tochter Laura Pereyra Iraola. Obarrios Enkel Sol und Lupe, 20 und 19 Jahre alt, finden nichts Außergewöhnliches daran, dass ihre Oma Turnierspielerin ist und die 300 Kilometer lange Strecke von Buenos Aires zum Landhaus in Rauch allein im Auto zurücklegt. Insgesamt hat Obarrio 37 Enkelkinder.
Gerade hat sie im Finale des argentinischen Master Cups im edlen Hurlingham-Tennisclub von Buenos Aires ihre 80-jährige Rivalin Rosa Gema Bare geschlagen. Obarrio steht in ihrer Altersklasse im argentinischen Tennis an dritter Stelle. 2015 war sie noch nationale Meisterin. Dieses Jahr will sie an der Seniorenweltmeisterschaft in Florida teilnehmen. "Es ist meine Obsession, da zu gewinnen", sagt sie.