Das denkwürdige Tennisspiel fand nach drei langen Tagen endlich sein Ende.
Das mit Abstand längste Tennis-Match der Geschichte hat am Donnerstag nach 11 Stunden und 5 Minuten doch noch ein Ende gefunden. Der US-Amerikaner John Isner entschied das denkwürdige Wimbledon-Erstrundenduell mit dem Franzosen Nicolas Mahut auf dem Außenplatz Nummer 18 mit 6:4,3:6,6:7(7),7:6(3) und 70:68 für sich. Alleine der Entscheidungssatz des am Dienstag begonnenen und zweimal wegen Dunkelheit unterbrochenen Epos dauerte 8 Stunden 11 Minuten.
Fünfter Matchball verwertet
Isner verwandelte mit einem
Passierschlag seinen fünften Matchball und ließ sich danach rücklings auf
den Rasen sinken. Die Zuschauer bedankten sich für die Darbietung mit
minutenlangen stehenden Ovationen. "Ich bin ein wenig müde. Aber wenn man
ein solches Match vor so einer Kulisse spielt, dann kann man nicht wirklich
müde sein. Die Fans waren einfach fantastisch", meinte der 25-jährige Isner,
nachdem er den unterlegenen Franzosen lange umarmt hatte.
Komplimente von allen Seiten
"Er ist ein absoluter Kämpfer. Ich
will diesen Tag mit ihm teilen, es war mir eine Ehre", sagte der
2,06-m-Riese über den konsternierten Franzosen, der lange mit einem über den
Kopf gezogenen Handtuch sitzenblieb. Der All England Club würdigte die
historische Darbietung mit einem Sonderpreis, den Tim Henman und
Wimbledon-Siegerin Ann Jones noch auf dem Platz übergaben.
Etliche Rekorde gebrochen
Das Match brach zahlreiche weitere
Bestmarken, darunter jene der meisten Asse 215 (112/103) und der meisten
Games in einem Spiel (183). Die bisher längste Partie aus dem Jahr 2004
zwischen den Franzosen Fabrice Santoro und Arnaud Clement in Paris hatte
6:33 Stunden gedauert und war damit deutlich kürzer als der unglaubliche
Entscheidungssatz zwischen Isner und Mahut. Das Match war am Donnerstag beim
Stand von 59:59 fortgesetzt worden und dauerte dann noch etwa mehr als eine
Stunde gegenüber. Isners Zweitrundengegner ist der Niederländer Thiemo de
Bakker.