Belgien könnte nach Henin zweite Spitzenspielerin abhanden kommen.
Es ist das Finale
der großen Kämpferinnen. Die Belgierin Kim Clijsters, dreifache Gewinnerin von Grand-Slam-Turnieren, trifft am Samstag im Endspiel der Australian Open in Melbourne auf Li Na, die ihren Erfolgslauf mit dem ersten großen Titel für Asien und China krönen will. Die als Nummer drei gesetzte Clijsters ist Favoritin, doch sie trifft auf eine Gegnerin, die wie sie selbst nie aufgibt.
Li Na besiegte Clijsters heuer schon
Die 28-jährige Li Na hat das jüngste Duell vor zwei Wochen im Finale in Sydney gewonnen (4. WTA-Titel) und ist heuer in elf Matches ungeschlagen. Die Halbfinalistin des Vorjahres hat in Melbourne in der Vorschlussrunde die Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki besiegt. "Es wird interessant", sagte Clijsters, die nach verlorenem Endspiel 2004 den ersten Titel in "down under" anpeilt. "Ich glaube, dass wir auf dem Platz viele Dinge gemeinsam haben. Wir spielen auch beide mit viel Selbstvertrauen."
Rücktritt angekündigt
Clijsters, die bei 40 WTA-Titeln hält, kündigte an, dass 2011 ihr letztes volles Jahr auf der WTA-Tour sein könnte. Die 27-Jährige war im August 2009 nach zweijähriger Pause und der Geburt ihrer Tochter zurückgekehrt und hatte wenig später gleich die US Open gewonnen. Vor wenigen Tagen war erst ihre Landsfrau Justine Henin
- ebefnalls nach einem erfolgreichen Comeback - endgültig zurückgetreten.
Künftig soll die Familie Vorrang haben, doch am Samstag spricht die Erfahrung auf Grand-Slam-Ebene für die Belgierin. Clijsters glaubt aber nicht, dass sich Li in ihrem ersten Major-Endspiel überraschen lassen wird.
Auch Chinesin machte Pause
Li hatte ihre Karriere zwischen 2002 und 2004 unterbrochen, um ihr Studium weiterzuführen, und begann nach dem Comeback den Aufstieg Richtung Top Ten (9. im August 2009). Vor dem bisherigen Karriere-Höhepunkt weiß die aktuelle Nummer 11 der WTA-Tour um ihre Chance. "Ich bin mental sehr stark", erklärte Li, die gegen Wozniacki einen Matchball abgewehrt hatte. "Man sagt in China, wenn man eine schwierige Situation gemeistert hat, dann bringt das Glück. Ich hoffe, das trifft auch auf das Finale zu."
Die 1,72 m große Athletin, die von ihrem Ehemann Jiang Shan gecoacht wird, ist die einzige Spielerin, die Clijsters seit deren Rückkehr in einem Finale geschlagen hat. Sechsmal hat die Belgierin seither einen Siegerscheck erhalten. Am Samstag ist er auf umgerechnet 1,68 Millionen Euro ausgestellt.