Aufatmen
Judo-EM in Wien findet statt
19.04.2010
Aschewolke hatte auch Großevent bedroht - nun aber keine Absage.
Die Judo-Europameisterschaften von Donnerstag bis Sonntag im Wiener Dusika-Stadion werden plangemäß stattfinden, eine Absage oder Verschiebung steht nicht im Raum. Darauf haben sich die Europäische Judo-Union (EJU) und der Österreichische Judoverband (ÖJV) nach Gesprächen am Montag geeinigt. Da aufgrund der Vulkanaschewolke aktuell noch immer viele Flughäfen in Europa gesperrt sind, werden viele Teams per Bahn oder Auto nach Österreich reisen müssen.
Zeit zum Improvisieren
"Das Problem ist seit ein paar Tagen
bekannt, alle Nationen hatten Zeit, umzudisponieren und mit Bahn oder Auto
nach Wien zu kommen", sagte ÖJV-Generalsekretär Paul Fiala. Auch
EJU-Generalsekretär Envic Galea nahm Extrawege in Kauf, reiste via Rom und
Venedig aus Malta nach Wien. EJU-Präsident Sergej Solowejtschik hatte sich
Sonntagabend in Moskau in den Zug gesetzt und wird Dienstag in Preßburg
ankommen, wo er mit dem Auto abgeholt wird. Was die Funktionäre des
Kontinentalverbandes vormachen, ist demnach auch den Athleten zumutbar.
Teams tröpfeln langsam ein
Für Dienstag ist das Eintreffen
der ersten Mannschaften geplant, rasch umdisponiert haben beispielsweise die
Niederländer, die mit dem Auto die Reise antraten. Montag hob von
Wien-Schwechat eine Maschine nach Baku ab, die hoffentlich auch wieder nach
Österreich zurückfliegen und die Judoka aus Aserbaidschan an Bord haben
wird. Problemgebiete, so ein Sprecher des ÖJV, seien vor allem Frankreich,
Großbritannien und Skandinavien. Für die EM haben 190 Männer und 115 Frauen
aus 45 Nationen genannt, die Auslosungen für die Wettkämpfe finden
Mittwochabend statt.
Kein Thema ist nach aktuellem Stand ein Verzicht auf die Team-Bewerbe der EM am Sonntag und eine Verlegung der Einzelwettkämpfe auf Freitag bis Sonntag, um den Donnerstag als Pufferzone zu bekommen. "Gut, dass die EM in Wien und damit im Herzen Europas stattfindet. Da können alle auch ohne Flugzeug kommen", meinte Galea. Für die Mannschaft aus Aserbaidschan käme eine Zugfahrt allerdings einer kleinen Weltreise gleich, dauert sie doch 96 Stunden.