Wachablöse?

Kitz: Thiem lässt Melzer keine Chance

31.07.2013

Youngster beendet Melzers Titelträume in Kitzbühel mit glattem Zweisatz-Sieg.

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Eine unerwartet klare Angelegenheit war am Mittwoch das mit Spannung erwartete rot-weiß-rote "Generationen-Duell" in Kitzbühel zwischen Dominic Thiem und Jürgen Melzer. Der 19-jährige Niederösterreicher schlug im Achtelfinale des mit 410.200 Euro dotierten "bet-at-home" Cups sein "Idol" in nur 76 Minuten mit 7:5,6:3 und trifft nun auf den als Nummer sieben gesetzten Spanier Albert Montanes.

Über 5.000 Zuschauer sorgten bei heißen Temperaturen für eine großartige Kulisse. Erstmals seit 2004 mussten die Organisatoren auch den oberen Rang des Kitzbüheler Tennis-Stadions öffnen. Im Generationenduell stand dann die Mehrheit der Fans auf der Seite des vermeintlichen Außenseiters Thiem.

Verkehrte Rollenverteilung
Doch als Außenseiter präsentierte sich der 19-Jährige Thiem, im ATP-Ranking auf Platz 268, nicht. Von Beginn an hielt er gegen Melzer mit und setzte die 32-jährige Nummer eins des Landes und 34 der Welt gleich unter Druck. Mit dem ersten Breakball der Partie ging Thiem im ersten Satz mit 6:5 in Front und brachte dann seinen Aufschlag zum 7:5 durch.

Melzer knapp am "Nuller" vorbei
In Durchgang zwei führte Thiem gegen Melzer nach zwei Breaks schon 5:0, ehe der als Nummer vier gesetzte Favorit konterte und sogar drei Breakbälle zum 4:5 vorfand. "Da war ich dann zu wenig locker", bekannte Melzer, für den sein erstes Kitz-Einzelmatch damit auch schon sein letztes war. Denn Thiem wehrte die Breakbälle ab und servierte zum 6:3 aus."Das war schon sehr nervenaufreibend für mich, weil eine 5:0-Führung immer sehr tückisch ist", schilderte er.

Nach der Partie, die dem Youngster seinen bisherigen Karrierehöhepunkt brachte, sprach Thiem von einem Supergefühl. Er meinte aber auch entschuldigend gegenüber Melzer: "Gegen jeden anderen des Rasters hätte ich lieber gewonnen, weil Jürgen so große Verdienste um den Sport in Österreich hat." Als sein Erfolgsgeheimnis bezeichnete Thiem die richtige Mischung aus Lockerheit und Anspannung. "Am Montag im ersten Match war ich schon nervös, jetzt ging ich ohne Druck in die Partie."

Gegen Montanes "locker bleiben"
Ohne Druck will Thiem am Donnerstag auch das Viertelfinale gegen Montanes bestreiten. "Locker bleiben, ich habe nichts zu verlieren", sagte Thiem, der in Kitzbühel bisher 12.040 Euro und 45 Punkte kassiert hat. Tipps von seinem Trainer Günther Bresnik, der derzeit in New York weilt, wird es nicht geben. "Der hat ein Handy Baujahr 2000, da ist die Kommunikation schwierig", scherzte der Spieler.

Melzer: "Ich war einfach schlecht"
Melzer nahm die Niederlage in seinem Auftaktmatch gelassen hin: "Ich hatte schon bitterere Niederlagen. Die Tatsache, dass es ein Österreicher war, schmerzt weniger. Ich war einfach schlecht." Thiem bescheinigte er großes Potenzial: "Der gehört unterstützt." Ausreden, dass er nach seiner Nierenkolik Anfang Juli erst seit Montag im Training stand, ließ Melzer nicht gelten: "Körperlich war ich hundertprozentig fit."

Eher noch verwies Melzer auf die ungewohnte Höhenlage in Kitzbühel: "Wenn man hier einen Ast kriegt, dann kriegt man keinen Ast, sondern gleich einen ganzen Wald." Damit erklärte Melzer den Einbruch im zweiten Satz und gestand: "Das sah fürchterlich aus." Melzer ist in Kitzbühel aber noch zusammen mit seinem um neun Jahre jüngeren Brüder Gerald im Doppel engagiert. Er wird nach Kitzbühel die komplette Hartplatz-Tour in Übersee mit Montreal, Cincinnati usw. spielen, ein mögliches Comeback im Doppel an der Seite von Julian Knowle ist "im Gespräch".

 

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