Ukrainischer Weltmeister fügte Bulgaren erste Niederlage als Profi zu.
Wladimir Klitschko bleibt Box-Weltmeister im Schwergewicht. Der 38-jährige Ukrainer verteidigte am Samstagabend in Hamburg seine WM-Gürtel nach IBF-, WBO- und WBA-Version mit einem souveränen K.o.-Sieg in der fünften Runde über den bisher ungeschlagenen Bulgaren Kubrat Pulew.
Klitschko hatte seinen 33-jährigen Gegner in der mit 16.000 Zuschauern ausverkauften O2-Arena bereits in der ersten Runde zweimal auf die Bretter geschickt, in Runde drei folgte ein weiterer Niederschlag. In der fünften Runde fand der ungleiche Kampf schließlich sein vorzeitiges Ende.
Pulew, der den Spitznamen "die Kobra" trägt, war als Nummer eins der IBF Pflichtherausforderer des Champions und hatte zuvor alle seine 20 Profikämpfe (11 durch K.o.) gewonnen. "Dr. Stahlhammer" Klitschko hält nach seiner 17. erfolgreichen Titelverteidigung nun bei 63 Siegen (54 durch K.o.) aus 66 Fights.
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Die Reaktionen
"Ich möchte diesen Sieg meinen Landsleuten in der Ukraine widmen, die eine schwere Zeit haben. Ich liebe mein Heimatland und unterstützte meine Landsleute", lautete die erste Reaktion von Wladimir Klitschko, der den Kampf mit einem krachenden linken Haken zum Kopf von Kubrat Pulew nach 2:11 Minuten der fünften Runde beendet hatte, in einem RTL-Interview.
Sein unterlegener Gegner, der von den vier Niederschlagen schwer gezeichnet war und ins Krankenhaus musste, forderte sofort eine Revanche. "Ich werde nicht aufgeben. Wladimir ist ein wirklich guter Gegner und Boxer, aber er hatte heute Glück", meinte Pulew, der mit unfairen Schlägen auf den Hinterkopf mehrmals unangenehm aufgefallen und trotzdem chancenlos war. "Pulew hat schmutzig geboxt", betonte Ex-Weltmeister Witali Klitschko, der ältere Bruder von Wladimir und aktuelle Bürgermeister von Kiew.
Wladimir Klitschko ist nun schon seit zehneinhalb Jahren ohne Niederlage. Er kassierte für den WM-Kampf 5,7 Millionen Dollar (4,58 Mio. Euro) Börse, Pulew erhielt 1,4 Mio. Dollar (1,13 Mio. Euro).
Pulew nach Klitschko-Sieg im Krankenhaus
Die Niederlage gegen Boxweltmeister Wladimir Klitschko hat für Kubrat Pulew schmerzhafte Folgen. Der Bulgare musste nach dem Kampf mit einer Mittelgesichtsfraktur am Jochbein, Verletzungen am Oberkiefer und einer starken Gehirnerschütterung in ein Hamburger Krankenhaus gebracht werden. Das teilte Ringarzt Stephan Bock nach einer ersten Untersuchung Pulews mit.
"Ich wünsche immer, dass der Sportler nach dem Kampf gesund ist", sagte Klitschko, der Pulew durch K.o. in der fünfte Runde bezwungen hatte. "Aber das ist halt Sport." Das sei auch der Preis gewesen für seine Verbalattacken zuvor, meinte Klitschko. Der 38 Jahre alte Ukrainer hatte aber auch positive Worte für den Herausforderer übrig. "Kubrat Pulew hat eine gute Leistung gebracht. Dafür gebührt ihm Respekt. Es war schwer."