Trotz Dopingverdacht
Klöden tritt bei Tour de France an
04.06.2009
Team Astana nominierte Deutschen: "Gibt keine Beweise gegen ihn".
Der deutsche Radprofi Andreas Klöden hat von seinem Rennstall Astana Grünes Licht für ein Antreten bei der am 4. Juli in Monaco beginnenden Tour de France erhalten. Der 33-Jährige war im Bericht der Untersuchungs-Kommission um Dopingpraktiken von Ärzten der Uniklinik Freiburg für Fahrer des Teams Telekom/T-Mobile belastet worden, er soll vor der Tour de France 2006 in Freiburg Blutdoping betrieben haben.
"Keine Beweise"
"Wir haben den Bericht der Kommission
studiert, er erhält keine Beweise gegen Klöden. Er hat uns versichert, mit
der Sache nichts zu tun zu haben. Von uns und auch vonseiten der
Tour-Organisatoren spricht nichts gegen seinen Einsatz bei der Tour", sagte
am Donnerstag Astana-Teamsprecher Philippe Maertens.
Des Blutdopings beschuldigt
In dem Bericht wird Klöden
beschuldigt, nach dem Prolog in Straßburg in der Uni-Klinik Freiburg unter
der Regie des ehemaligen T-Mobile-Teamarztes Andreas Schmid Blutdoping
vorgenommen zu haben. "In seinem Arbeitszimmer im Universitätsklinikum hat
Professor Schmidt am Sonntag, 2. Juli 2006, den drei Radrennfahrern Patrik
Sinkewitz, Matthias Kessler und Andreas Klöden jeweils ihr Eigenblut
reinfundiert", heißt es in dem Abschluss-Bericht. Sinkewitz trat als
Kronzeuge auf und sagte vor der Kommission und der Staatsanwaltschaft
Freiburg aus.
Die von Klöden eingeschalteten Rechtsanwälte sprechen auf der Homepage des Wahlschweizers von "vagen Behauptungen" und nannten das dreiköpfige Kommissions-Gremium bestehend aus dem Juristen Hans Joachim Schäfer, dem Pharmakologen Ulrich Schwabe und dem Biochemiker Wilhelm Schänzer "selbst ernannte Experten".
Staraufgebot
Nach den Worten von Team-Manager Johan Bruyneel will
das Astana-Team mit den Kapitänen Alberto Contador (Spanien) und Levi
Leipheimer (USA) in die Tour gehen. Lance Armstrong, der nach seiner
Giro-Premiere (12.) eine Woche vor Tour-Start aus dem Training aus den USA
nach Europa zurückkehren will, soll nur als Edelhelfer zur Verfügung stehen,
wie Klöden vermutlich auch.