Der Österreicher gewann beim ATP-Turnier gegen Bellucci mit 6:4 und 6:4. In der zweiten Runde trifft er auf den Sieger aus Nikolai Dawydenko (RUS-1) gegen Diego Junqueira (ARG).
Daniel Köllerer hat am Montag bei der 63. Auflage der Austrian Tennis-Open in Kitzbühel wie schon in den vergangenen zwei Jahren den Einzug in die zweite Runde geschafft. Der Tennis-Crack aus Oberösterreich besiegte den Brasilianer Thomaz Bellucci nach 1:49 Stunden in zwei Sätzen mit 6:4, 6:4. Die weiteren beiden Österreicher im Hauptbewerb von Kitzbühel, Jürgen Melzer und Stefan Koubek, bestreiten am Dienstag ihre Erstrunden-Partien.
Wind
"Ich habe alles andere als gut gespielt, die Bedingungen
waren durch den sich immer wieder drehenden Wind aber auch sehr schwierig",
bekannte Köllerer nach dem Matchball. "Hätte ich so in Rom gespielt, wäre
ich sehr schnell ausgeschieden." Köllerer siegte beim Challenger in der
italienischen Hauptstadt und schaffte damit Platz 81 im ATP-Ranking, die
beste Platzierung in seiner Karriere.
Im ersten Satz gelang dem Oberösterreicher sofort das Break zum 2:0, doch Bellucci konterte mit dem sofortigen Rebreak. Mit dem zweiten Break zum 6:4 sicherte sich Köllerer den ersten Satz. Im zweiten Satz gelang Köllerer erst ein spätes Break zum 5:3, und wiederum konterte der Brasilianer mit einem Rebreak. Köllerer behielt die Nerven, schaffte das neuerliche Break und verwandelte den zweiten Matchball zum Sieg.
Tod der Mutter
Nach dem Tod seiner krebskranken Mutter vor
dreieinhalb Wochen könne er sich derzeit auch sehr schwer auf Tennis
konzentrieren. "Ich habe am Ende des Matches immer an meine Mutter gedacht,
die in Kitzbühel immer dabei war. Jetzt schaue ich rüber in die Box, und der
Papa sitzt ganz allein", schilderte Köllerer seinen Gemütszustand und
verdrückte die Tränen.
Dabei war der Tod der Mutter nicht der einzige Rückschlag für den 25-Jährigen in den vergangen Wochen. Kurz vor dem Ableben der Mutter lag Köllerer mit 40 Grad Fieber im Bett, am Tag des Begräbnisses erlitt Köllerer seinen dritten Bandscheibenvorfall und konnte fünf Tage nur mit Krücken gehen.
Enfant terrible
Warum es dem ehemaligen Enfant terrible des
österreichischen Tennis derzeit trotz privater Rückschläge gut läuft,
erklärt Köllerer mit seinem neuen Betreuer-Duo Hannes Pühringer und Axel
Mitter (Mentalcoach). "Früher habe ich mit dem Mentalcoch nur gearbeitet,
weil ich es musste. Jetzt freue ich mich immer schon darauf, ich telefoniere
täglich mit ihm", erzählte Köllerer.
In der zweiten Runde trifft der Österreicher auf den Sieger der Begegnung zwischen Nikolay Dawidenko, der Russe ist die Nummer eins in Kitzbühel, und dem Argentinier Diego Junqueira. Wobei Köllerer nach einem Gespräch mit dem Physiotherapeuten Dawidenkos damit rechnet, dass er gegen den Argentinier antreten wird. Der russische Tennisstar zog sich in Madrid eine Muskelverhärtung im Bein zu.
Am Dienstag greifen die zwei weiteren Österreicher ins Geschehen ein. Jürgen Melzer, die Nummer zwei der Austrian Open, eröffnet bereits am Mittag gegen den Portugiesen Frederico Gil. Anschließend spielt am Centercourt in Kitzbühel der Kärntner Stefan Koubek, der mittels einer Wildcard in den Hauptbewerb kam, gegen den Deutschen Philipp Petzschner.