Lebenslange Sperre

Köllerer engagiert zweiten Anwalt

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Tennis-Bad-Boy kämpft vor CAS um Aufhebung seiner lebenslangen Sperre.

Es wird wohl bis in den späten Sommer dauern, ehe Daniel Köllerer weiß, ob seine Berufung beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne die Aufhebung seiner lebenslangen Sperre wegen angeblicher Spielmanipulationen bewirkt. Der 27-jährige Oberösterreicher kämpft gemeinsam mit zwei Anwälten in der Schweiz gegen die Entscheidung eines Schiedsgerichts der Tennis Integrity Unit (TUI), Ende der Berufungsfrist ist am 27. Juni. Neben Dr. Herbert Heigl, der seinen Fall schon seit längerem betreut, arbeitet sich derzeit der Wiener Anwalt Dr. Christian Konrad als Experte für US-Recht in die Materie ein.

Gute Nachrichten
Für Köllerer, der neben der ATP-Sperre auch vom ÖTV für alle Bundesliga-Partien und Preisgeld-Turniere noch vor Beendigung des Rechtsfalls gesperrt wurde, gab es zuletzt zumindest zwei gute Nachrichten: Er wurde in der Nacht auf Donnerstag erstmals Vater einer Tochter namens Lilli und kurz zuvor hatte er in Deutschland ein kleines Preisgeld-Pfingstturnier für sich entschieden. Ein paar tausend Euro für eine Jungfamilie, nachdem Köllerer derzeit ja sozusagen mit einem Berufsverbot belegt wurde.

Strafe "vollkommen unangemessen"
So sieht es zumindest auch sein Anwalt Dr. Heigl. "Es wird auch zu klären sein, ob die verhängte Strafe ordnungsgemäß und angemessen ist", sagte der Anwalt. Im Vergleich zu Dopingfällen, in denen die Beweislage zumeist weit klarer ist, ist eine lebenslange Sperre aufgrund von Wahrscheinlichkeiten "vollkommen unangemessen."

Berufung "hat gute Chancen"
Heigl ist jedenfalls überzeugt, dass sein Mandant in der Berufung gute Chancen hat. "Wenn sogar der Richter in seine Entscheidung schreibt, 'würde ich den Grundsatz im Zweifel für den Angeklagten anzuwenden haben, hätte ich ihn freigesprochen'...", erläuterte Heigl. Man werde in Lausanne auf jeden Fall einen Antrag auf Zuerkennung einer aufschiebenden Wirkung stellen. Zunächst wird nun ein Schiedsgericht zusammengestellt, das aus je einem Richter der Klagsparteien sowie einem dritten "neutralen" Schiedsrichter besteht. Zwischen August bis Oktober erwartet Heigl dann eine Entscheidung.

Kritik am ÖTV
Als "vollkommen überzogene Reaktion" bezeichnete Köllerers Anwalt die sofortige Sperre auch in Österreich. "Man muss sich vorstellen: der ÖTV hat diese Entscheidung ohne Detailinformationen getroffen." Köllerers Manager Manfred Nareyka geht da einen Schritt weiter: "Die Entscheidung des ÖTV tut mir menschlich weh. Jemand zu sperren, ohne die Gegenseite zu hören. Sie hätten zumindest einmal mit unserem Anwalt oder mit Daniel reden müssen. Die wissen gar nicht, was sie ihm antun", sagte Nareyka. Dies gäbe es bei allen anderen Verbänden in Österreich nicht, die Präsidenten stünden hinter ihren Sportlern. Zumindest bis ihnen das Gegenteil bewiesen wird.

Erst Hälfte der Prozesskosten finanziert
Die zu erwartenden Prozesskosten sind laut Nareyka "zu 50 Prozent" durchfinanziert. Die im Internet aufgetauchte Spendenaktion für Köllerer habe er nicht ins Leben gerufen. Dies sei auch nicht seine Absicht, auch wenn die Existenz seines Schützlings in der Tat gefährdet ist. Der Werbeunternehmer ist nach wie vor der Meinung, dass die Sperre Köllerers eine politische Entscheidung war. "Ich glaube, es ist der Gegenseite sogar recht, dass wir in Berufung gehen, um die neue Vereinbarung auszutesten."

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