"Zeit für Jüngere"
Koubek tritt aus Daviscup-Team zurück
31.08.2010
Kärntner macht Platz für die nächste Generation.
Stefan Koubek hat sich überraschend entschlossen, seine Davis-Cup-Karriere zu beenden. Der 33-jährige Kärntner, der eigentlich von Team-Kapitän Gilbert Schaller für das Davis-Cup-Play-off in Israel (16. bis 19. September in Tel Aviv) nominiert war, hat via seinem Web-Blog auf www.tennisnet.com seinen sofortigen Rücktritt erklärt.
Kein Einsatz gegen Israel
"Ich habe schon seit ein paar Wochen
drüber nachgedacht, in New York habe ich's für mich beschlossen, nach meiner
Rückkehr nach Wien mit Günter besprochen, hiermit mach ich's offiziell: Ich
beende meine Davis-Cup-Karriere", erklärte Koubek, der damit schon gegen
Israel nicht mehr zur Verfügung steht.
"Bin nicht mehr der Jüngste"
Die Begründung sei
sein Alter. "Ich bin der Meinung, dass es durch die Erfolge der Jungen an
der Zeit ist, Platz zu machen. Ich bin mit meinen 33 Jahren nicht mehr der
Jüngste. Und ich hab das Gefühl, dass ich nicht mehr an die Leistungen
meiner Davis-Cup-Karriere anschließen kann", glaubt Koubek. Bei Martin
Fischer sei es für ihn schon länger klar gewesen, dass er seine Chance
verdient habe. "Nun hat Andi Haider-Maurer in New York gezeigt, dass er ins
Team gehört", griff Koubek möglichen Diskussionen um seine Nominierung vor.
Schwere Entscheidung
Leicht gefallen ist ihm dieser Schritt aber
nicht. "Der Entschluss zu diesem Rücktritt fällt mir schwer. Es ist eine
Kopf-Entscheidung - im Bauch tut sie weh. Jeder, der mich kennt, weiß, wie
viel mir der Davis Cup immer bedeutet hat." Als seine besten Erinnerungen
fallen ihm ein Fünf-Satz-Sieg über Olivier Rochus 2003 in Pörtschach sowie
2004 "meine beiden wahrscheinlich besten Matches gegen Henman und Rusedski"
ein. Oder 1999 ein 10:8-Erfolg im fünften Satz über Gustafsson (alle Partien
in Pörtschach).
"Wir sind in diesem Team über die Jahre zu einer Einheit zusammen gewachsen - und es war jedesmal etwas ganz Besonderes für mich, für Österreich auf dem Platz zu stehen." Koubek gestand große Emotionalität. "Im Moment muss ich gestehen, dass ich mit zwei weinenden Augen gehe." Er werde dem Team die Daumen drücken, wenn "sie in Israel hoffentlich den Aufstieg in die Weltgruppe schaffen - mit Martin Fischer und Andi Haider-Maurer. Burschen, macht's es gut."