NBA
Lakers holen 15. Titel
15.06.2009
Los Angeles setzt sich in Finalserie 4:1 gegen Orlando durch. Bryant MVP.
Die Los Angeles Lakers haben sich zum 15. Mal in ihrer Clubgeschichte zum NBA-Champion gekürt. Mit einem 99:86-Erfolg gegen Herausforderer Orlando Magic entschied das Team aus Kalifornien am Sonntag die "best of seven"-Finalserie der nordamerikanischen Basketball-Eliteliga souverän 4:1 für sich. Phil Jackson ist nach seinem zehnten Meistertitel nun erfolgreichster Coach der NBA-Historie, Lakers-Superstar Kobe Bryant wurde verdientermaßen zum "MVP" (wertvollsten Spieler) der Finals gewählt.
Durststrecke vorbei
Für die Lakers ist es der erste Titel seit
2002. Scheiterte die Mannschaft aus dem Sonnenstaat im Vorjahr noch an
Rekordmeister Boston Celtics (17 Titel), war die Magic nun kein
Stolperstein. Die Lakers stellten in der Amway Arena von Orlando die Weichen
im zweiten Viertel auf Sieg, näher als fünf Zähler kamen die Hausherren
danach nicht mehr heran. "Wir haben hart gekämpft, aber sie hatten auf alles
eine Antwort", meinte der unterlegene Orlando-Coach Stan van Gundy.
Jackson nun eine Legende
Dessen Gegenüber Jackson durfte nach der
Partie die obligatorische Champagner-Dusche hingegen geduldig auf sich
nehmen. Der 63-Jährige, der zu den Glanzzeiten von Michael Jordan mit den
Chicago Bulls praktisch unbesiegbar war, ist nun der erfolgreichste
NBA-Coach aller Zeiten. Vorher teilte er sich die Bestmarke mit dem
legendären Red Auerbach (Boston Celtics). Jackson blieb trotzdem wie von ihm
nicht anders gewohnt im Hintergrund.
"Die Burschen haben ab Mitte des zweiten Viertels einen exzellenten Job gemacht und das Spiel nach Hause gebracht. Sie sollten im Vordergrund stehen", meinte der Erfolgscoach, der seinen Superstar Bryant einst als "eigensinnigen Spieler" und "untrainierbar" bezeichnet hatte. Nun führte der 30-Jährige die Lakers zum Titel und strafte damit seine Kritiker Lügen.
Bryant überragend
Denn obwohl sich der Shooting Guard
bereits den vierten Titel-Ring an die Finger stecken durfte, glänzte er auch
erstmals als Team-Leader. 2000 bis 2002 stand Bryant noch im Schatten seines
kongenialen, jedoch wenig geliebten Mitspielers Shaquille O'Neal. Kritische
Stimmen hatten nach der Final-Niederlage im Vorjahr angemerkt, dass Bryant
ohne O'Neal nie Meister werden würde.
"Nun muss ich mir nie mehr anhören, ich würde ohne 'Shaq' keine Titel gewinnen", sagte der Star der Lakers, dem auch sein Coach Blumen streute. "Kobe hat gelernt, eine Mannschaft zu führen - und zwar so, dass die Mitspieler ihm auch folgen wollen", erklärte Jackson. Auch O'Neal, dem mit seinem Ex-Teamkollegen eine Hassliebe verbindet, gratulierte höflich. "Du hast es dir verdient. Du hast großartig gespielt, genieß den Augenblick", meinte der noch in Phoenix aktive Center.
MVP-Ehren für Bryant
Mit durchschnittlich 32,4 Punkten, 7,4
Assists und 5,6 Rebounds in den Finals war Bryant nicht nur der statistisch
wertvollste Spieler der Serie, sondern wurde nach dem entscheidenden vierten
Sieg auch offiziell als "MVP" geehrt. Bryant stellte Orlandos Starspieler
Dwight Howard damit klar in den Schatten, auf dem Feld übernahm Pau Gasol
diesen Part. Der Spanier wirkte wie Kryptonit auf "Superman" Howard, der
sich vor allem unter dem Korb nicht wie gewohnt entfalten konnte.
Orlando Magic - Los Angeles Lakers 86:99
Stand in der Serie:
1:4 - Los Angeles damit Sieger