Australian Open
Ljubicic scheitert in Runde eins
15.01.2007
Kroatische Nummer vier des Turniers unterliegt Amerikaner Mardy Fish. Roddick und Federer in Runde 2.
Der Auftakt der Tennis-Australian-Open hat ein ganz prominentes Opfer gefordert, der als Nummer 4 gesetzt gewesene Ivan Ljubicic unterlag am Montag dem US-Amerikaner Mardy Fish 6:4,6:7,4:6,4:6. Der Kroate hatte schon in der Vorwoche beim Kooyong-Classic geschwächelt, der Wien-Sieger muss nun weiter auf seinen ersten großen Grand-Slam-Wurf warten. Seine Major-Bilanz: 26 Siege, 30 Niederlagen. Alle anderen Asse kamen aber durch.
Roddick mit Anlaufschwierigkeiten
Doch mühte sich US-Hoffnung
Andy Roddick (6) lange Zeit mit Wildcard-Spieler Jo-Wilfried Tsonga ab. Die
französische Weltrangliste-Nummer 212 servierte stark, nutzte im mit dem
Ergebnis von 20:18 ex aequo längsten Tiebreak in der Turnier-Geschichte
seinen 10. (!) Satzball zur 1:0-Führung gegen einen der größten Rivalen von
Titelverteidiger Roger Federer. Erst nach einem 2:5 in Satz zwei kam Roddick
in Schwung, siegte in vier Sätzen.
Für Tsonga war es übrigens sein erst zweites Grand-Slam-Match, sein erstes hatte der heute 21-Jährige in Paris 2005 verloren - gegen Roddick in drei Sätzen. "Nach Satz eins habe ich mir gesagt, dass er sich jetzt in einer für ihn neuen Situation befindet", meinte Roddick. "Da habe ich dann den Druck erhöht, und es hat funktioniert." Tsonga hatte 2004 mit einem Sieg gegen Carlos Moya aufgezeigt, war dann aber von der Bildfläche verschwunden.
Serviceprobleme bei Federer
Unerwartet schwer tat sich auch der
topgesetzte Federer. Zwar gewann er gegen Björn Phau 7:5,6:0,6:4, der
Deutsche hatte dem Schweizer vor den Augen seines Wiener Doppelpartners
Alexander Peya in Satz eins aber dreimal das Service abgenommen. Mit 15
unerzwungenen Fehlern passierten dem Eidgenossen in diesem Satz ein Patzer
mehr als Stefan Koubek gegen Wayne Arthurs in den ersten drei Durchgängen.
Koubek aber verlor, Federer gewann.
"Es hat Höhen und Tiefen in diesem Match gegeben, aber es ist okay", erklärte Federer nach seinem ersten Sieg im zweiten Duell mit Phau. "Er hat gut gespielt. Ich bin froh, in drei Sätzen weiter zu sein. Es hätte schlimmer kommen können." Hart zu kämpfen hatte Marat Safin (26), der Russe musste gegen den Deutschen Benjamin Becker über fünf Sätze. Beeindruckend der Serbe Novak Djokovic, er gab gegen Chiles Olympiasieger Nicolas Massu nur zwei Games ab.
Argentinier scheiter
Aus österreichischer Sicht war in Hinblick
auf den Erstrunden-Daviscup vom 9. bis 11. Februar in Linz interessant, dass
mit Jose Acasuso (27), Agustin Calleri (30), Martin Vassallo Arguello und
Juan Monaco alle vier im Einsatz gewesenen Argentinier durchwegs gegen nicht
so prominente Namen ausschieden. Top-Star David Nalbandian (8) tritt am
Dienstag gegen den Serben Janko Tipsarevic an. In Linz wird übrigens wie in
Melbourne auf Hartplatz gespielt werden.
Topspielerinnen weiter
Bei den Damen kamen die französische
Titelverteidigerin Amelie Mauresmo (2) sowie die Russinnen Swetlana
Kusnezowa (3), Nadja Petrowa (5) und Jelena Dementjewa (7) sicher in jeweils
zwei Sätzen weiter. Das gescheiterte Gesetzten-Trio bildeten Anabel Medina
Garrigues (ESP-25), Mara Santangelo (ITA-27) und Zheng Jie (CHN-31).
Santangelo unterlag Serena Williams 2:6,1:6. Der US-Star präsentierte sich
in sehr starker Verfassung.
Ausschreitungen
Der Starttag im Melbourne Park brachte allerdings
auch eine im Tennis bis dahin unbekannte und unerfreuliche Neuerung.
Erstmals kam es im Umfeld einer Tennisanlage zu vereinzelten
Handgreiflichkeiten. Rund 150, mehrheitlich serbische Fans mussten von den
Ordnungskräften aus dem Stadion gewiesen werden. Sie hatten während der
Partie zwischen Mario Ancic und dem Japaner Go Saeda kroatische Supporter
mit rassistischen Äußerungen provoziert. Mehr Infos und
Bilder: siehe Link "Fans randalierten - Security griff ein".