Wimbledon

Machbare Aufgaben für Melzer, Paszek

21.06.2013

Am härtesten erwischte es Yvonne Meusburger, die gegen Radwanska antreten muss.

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Mit einer Ausnahme eine gute Auslosung hat es am Donnerstag für Österreichs Quartett in Wimbledon gegeben. Jürgen Melzer trifft mit dem als Nummer 30 gesetzten Fabio Fognini (ITA) auf einen Spieler in seiner Reichweite, die als Nummer 28 gesetzte Tamira Paszek auf die Rumänin Alexandra Cadantu. Andreas Haider-Maurer spielt bei seinem zweiten Auftritt im Wimbledon-Hauptbewerb gegen den Japaner Go Soeda. Ein Hammerlos hat Qualifikantin Yvonne Meusburger mit Vorjahresfinalistin und Nummer vier der Welt, Agnieszka Radwanska (POL), erwischt.

Allerdings darf nicht vergessen werden, dass die rot-weiß-roten Top-Spieler Melzer und Paszek gehandicapt ins Turnier gehen. Während bei Paszek noch gar nicht sicher ist, ob sie überhaupt antreten kann, wurde bei Melzer vor kurzem ein Leistenbruch (links) konstatiert. Wenige Tage vor Beginn des mit 26,35 Mio. Euro dotierten dritten Grand-Slam-Turniers des Jahres klang Melzer aber nicht verzagt.

Melzer spielt Verletzung herunter
"Es ist jetzt nicht so schlimm. Ich werde genauso spielen können wie in Halle oder davor. Es ist halt nicht optimal", konstatierte der 32-jährige Niederösterreicher. "Jetzt weiß ich, was es ist, und dass ich es nicht schlimmer machen kann. Da muss man durchbeißen", hofft Melzer. Der 8 Millimeter breite Leistenbruch auf der linken Seite stört ihn nicht immer, sondern eben bei besonderer Belastung. "Das Problem ist, dass es mir auf einen Nerv drückt, der meinen Oberschenkel und meine Leiste versorgt."

Zwangspause steht bevor
Melzer hat schon einen provisorischen Termin (10. Juli) für die Operation in Wien, der aber auch noch vorverlegt werden könnte. Drei Wochen nach dem Eingriff sollte er wieder voll einsatzfähig sein. "Alex hat die Australian Open sogar 14 Tage später gespielt", erinnerte Melzer an Doppelspezialist Peya im vergangenen Jänner.

Der frühere Weltranglisten-Achte wird aber mit Schmerztabletten antreten. "Ich muss mich halt bewegen trauen, das ist quasi der Schlüssel." Das Schlagen sei kein Problem, darum hat er - diesmal übrigens mit dem US-Amerikaner James Blake - auch für das Doppel genannt. Nur zum Erstrunden-Preisgeld abholen ist Melzer nicht nach London gekommen, versicherte er. "Die Erwartungen sind natürlich ein bisschen geringer, aber ich versuche genauso reinzugehen, wie in jedes andere Grand-Slam-Turnier auch", sagte Melzer.

Fognini will er keinesfalls unterschätzen. Immerhin hat Melzer aber die beiden bisherigen Aufeinandertreffen mit dem Italiener 2010 in Auckland in drei und 2011 in Hamburg glatt in zwei Sätzen gewonnen.

"AHM" mit Chancen auf Runde 2
Wie zuletzt in Paris, dort aber als Qualifikant, ist mit Andreas Haider-Maurer wieder ein zweiter Österreicher im Hauptbewerb. Der 26-jährige Weltranglisten-108. ist gegen den Japaner Go Soeda durchaus in der Lage, auch bei seinem zweiten Hauptfeld-Auftritt auf dem "Heiligen Rasen" wie schon 2011 die zweite Runde zu erreichen. Gegen den Weltranglisten-130. spielt "AHM" erstmals. Melzer dazu: "Das muss er nehmen, wenn er ungesetzt ist - und vor allem, Andy kann auf Rasen sehr gut spielen."

Paszek zittert noch um STart
Auch bei den Damen sind - eine rechtzeitige Genesung von Paszek vorausgesetzt - zwei Österreicherinnen ab Montag mit von der Partie. Paszek wird wohl nichts unversucht lassen, um zumindest einmal zum ersten Match antreten zu können. Die 22-jährige Vorarlbergerin hat zwei Jahre en suite das Viertelfinale im "Tennis-Mekka" erreicht, für sie steht auch in Sachen Rangliste viel auf dem Spiel.

Noch war aus ihrem Lager noch nicht zu erfahren, was eine geplante Magnetresonanz-Tomographie ergeben hat. Kann Paszek nicht antreten, fällt die an der Church Road noch als Nummer 28 gesetzte Dornbirnerin definitiv aus den Top 100. Neben dem Vorjahrs-Turniersieg in Eastbourne würden ihre weitere 500 Punkte (gesamt 970) aus der Wertung fallen.

Mit der Rumänin Alexandra Cadantu (WTA-Nr. 85) hätte Paszek ein durchaus angenehmes Los, allerdings darf auch unabhängig von ihrer Verletzung ihre bisher äußerst dürftige Saisonbilanz nicht vergessen werden.

Brutales Los für Meusburger
Ihre engere Landsfrau Yvonne Meusburger war hingegen nach überstandener Qualifikation Fortuna nicht hold: Mit der Weltranglisten-Vierten Agnieszka Radwanska, die hier im Vorjahr erst gegen Serena Williams im Endspiel verloren hatte, hat sie eine wohl unbezwingbare Hürde erwischt. In bisher zwei Duellen hat die 29-Jährige beide Mal einen Satz gewonnen, da war Radwanska aber noch 16 bzw. 17 Jahre alt.

 

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