Erste Open

Aus für Melzer im Wien-Viertelfinale

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Damit wurde Melzer zum ersten Mal seit 2 Jahren in Wien wieder besiegt.

Jürgen Melzer hat am Freitag erstmals seit drei Jahren in der Wiener Stadthalle verloren. Der 30-jährige Niederösterreicher musste bei den Erste Bank Open gegen Kevin Anderson seine Ambitionen nach dem erstmaligen Titel-Hattrick in Wien überhaupt schnell abschreiben. Lediglich 63 Minuten benötigte der 2,03 m große Südafrikaner vor rund 7.000 Zuschauern zum überraschend glatten 6:3,6:3-Erfolg, der Weltranglisten-32. war an diesem Tag im doppelten Sinn eine Nummer zu groß für Melzer.

Tsonga und Del Potro weiter
Als letzter Spieler hat sich am Freitagabend auch der Topfavorit für das Semifinale qualifiziert. Wie schon am Vortag gab Jo-Wilfried Tsonga den ersten Satz ab, ehe er sich gegen den Belgier Xavier Malisse nach exakt zwei Stunden mit 4:6,7:6(4),6:4 durchsetzte. Bereits zuvor war auch Juan Martin Del Potro (ARG-2) durch ein 6:4,6:2 über den deutschen Altstar Tommy Haas in die Vorschlussrunde eingezogen. Damit trennt Wien nur noch je ein Sieg vom (aus internationaler Sicht) Traum-Finale Tsonga - Del Potro. Tsonga bekommt es am Samstag (2. Spiel nach 13.00 Uhr) mit dem deutschen Überraschungsmann Daniel Brands zu tun. Der Qualifikant, der auf dem Weg in sein zweites Halbfinale nach München 2009 nicht weniger als 82 Asse (in sechs Matches) geschlagen hat, wird es dennoch schwer haben, Tsonga auf dem Weg in sein viertes Saisonfinale nach Rotterdam, Queen's Club, Metz (Titel) aufzuhalten. Del Potro hat da mit Melzer-Bezwinger Kevin Anderson die schwierigere Aufgabe.

"Nicht Tennis gespielt"
"Ich habe mich echt auf das Match gefreut und jetzt sitze ich da und habe das Gefühl, ich habe gar nicht Tennis gespielt", sagte ein enttäuschter Melzer nach der Abfuhr gegen den Aufschlag-Riesen. Der 25-jährige Anderson war bei seinen Aufschlägen an diesem Tag unantastbar. Melzer fand keinen einzigen Breakball vor und erreichte auch nie einen Einstand.

Umso mehr stieg dadurch der Druck auf seine eigenen Aufschläge, bei denen Anderson befreit nach dem Motto "alles oder nichts" retournierte. "Er hat mit seinem Aufschlag so dominiert und hat gewusst, bei seinem Aufschlag kann wenig passieren", sagte Melzer. Für ihn seien es "gefühlte fünf Ballwechsel" gewesen, er kam überhaupt nicht in einen Spielrhythmus. "Dann steht es einmal 30:30 und du musst einen Ballwechsel spielen. Für ihn ist es wurscht, für mich geht's ums Überleben. Ohne Rhythmus habe ich mich da draußen nicht wohl gefühlt", gestand Österreichs Nummer 1, der aber die Leistung Andersons anerkannte.

Frühes Break
Melzer hatte im ersten Satz seinen Aufschlag zum 1:3 abgeben müssen und hatte in der Folge keine Chance, den Satz noch zu retten. Im zweiten Durchgang reichte dem als Nummer 6 gesetzten Südafrikaner ein Break zum 4:3 und die auch für die zahlreichen Fans eher eintönige Partie war damit entschieden.

"Klar tut's weh. Die Halle war sehr gut besucht, ich wollte so weit wie möglich kommen. Man will den Leuten was bieten, aber heute wäre es für mich als Zuschauer langweilig gewesen", sprach Melzer selbst die äußerst kurzen Ballwechsel an. "Ich bin erstmals wirklich aus der Halle serviert worden." Selbst die Verletzung habe da überhaupt keine Rolle gespielt, da er sich kaum hat bewegen müssen.

An seiner restlichen Saisonplanung hat sich trotz Blessur nichts geändert. "Ich werde versuchen, ganz normal durchzuspielen", bestätigte der Weltranglisten-25. "Ich glaube, dass ich mit der Pause am Dienstag in Basel spielen kann", sagt Melzer, der danach im Einzel noch in Paris sowie nach einer Woche Pause noch das Doppel-Masters in London auf dem Plan hat.

Wunschkandidat Trimmel
Melzer äußerte sich in der Folge auch noch zur Bestellung von ÖTV-Davis-Cup-Kapitän und -Sportdirektor Clemens Trimmel . Es war der Wunschkandidat der Spieler. "Ich bin sehr froh, dass diesem Wunsch nachgegangen worden ist. Wir haben uns sehr lange zusammengesetzt und überlegt, was das Beste für uns und für den ÖTV ist." Dann sei man auf Trimmel gekommen. "Ich glaube, dass er ein sehr guter Mann ist. Er hat viel Ahnung vom Sport und auch wie man einen Verband nach außen hin präsentieren kann. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu ihm."

Vor allem erwartet Melzer eine bessere Kommunikation. "In der Vergangenheit war die Kommunikation nicht immer so wie sie hätte sein sollen und ich glaube, dass das bei diesem Kapitän nicht der Fall sein wird."

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