Nach harter Kubot-Gegenwehr spielt Melzer Freitag um Semifinal-Einzug.
Titelverteidiger Jürgen Melzer ist am Mittwoch ohne Satzverlust ins Viertelfinale der Wiener BA-Tennis-Trophy eingezogen. Sein 7:6(3),7:6(2)-Achtelfinalsieg gegen den Polen Lukasz Kubot war für den topgesetzten Lokalmatador aber kein Spaziergang. Erst nach 2:12 Stunden hatte er bei seinem Erstauftritt das Achtelfinale gegen den Doppelpartner des Steirers Oliver Marach gewonnen, am Freitag geht es nun mit Philipp Kohlschreiber oder Tobias Kamke gegen einen Deutschen.
Tiebreaks
Melzer verdankt seinen Erfolg vor allem zwei stark gespielten Tiebreaks, in denen das risikoreiche Spiel Kubots für diesen nicht den gewünschten Erfolg brachte. "Er hat bei meinem zweiten Aufschlag viel getroffen. Daher habe ich versucht, mehr erste (Anm.: Aufschläge) zu haben", erklärte der Deutsch Wagramer. "Das ist mir bei 3:5 im ersten Satz und in beiden Tiebreaks gelungen. Das ist das, worauf es ankommt. Er hat sehr viel riskiert, aber ich habe mich nicht aus der Ruhe bringen lassen."
Enge Partie
Zu solch einer engen Partie hätte es aber gar nicht kommen müssen. Denn beim dritten Sieg im dritten Match gegen Kubot war der Wahl-Wiener in beiden Sätzen mit einem Break vorangelegen. Im exakt eine Stunde dauernden ersten Durchgang musste er nach einer 3:1-Führung vier Game-Verluste in Folge hinnehmen und später einen Satzball abwehren. In Satz zwei lag Melzer 4:1 voran. "Da hätte ich den Sack zumachen können, aber vielleicht war es so gar nicht so schlecht."
Deutscher wartet
Der Weltranglisten-Zwölfte bekam dadurch nämlich Gelegenheit, sich mehr an die Atmosphäre bei seinem Heimturnier (wiederzu)gewöhnen. "Jetzt bin ich im Turnier drinnen und freue mich auf das Viertelfinale. Sein Gegner wurde erst am Mittwochabend im deutschen Duell ermittelt. Das bisher letzte Duell mit Kohlschreiber hatte Melzer im Februar 2009 in der Davis-Cup-Weltgruppe in Garmisch-Partenkirchen nach einer 2:0-Satzführung verloren.
Der Besuch in der Stadthalle während des ersten Melzer-Auftritts nach einem Erstrunden-Freilos war nicht mit dem am Vortag beim Erstrunden-Match Thomas Muster gegen Andreas Haider-Maurer zu vergleichen, allerdings war daran auch die für einen Arbeitstag doch überraschende frühe Ansetzung mitten am Nachmittag Schuld. Im Laufe der Partie füllte sich die Halle zusehends. Melzer: "Es war schon okay. Aber wenn ich einen Wunsch haben darf, dann, dass die Leute noch etwas mehr aus sich herausgehen."
Auf der nächsten Seite der Live-Ticker zum Nachlesen
Melzer - Kubot: 7:6, 7:6
18.47 Uhr: Jürgen Melzer gewinnt das Tie-Break mit 7:2 und das Match nach 2:12 Stunden mit 7:6 und 7:6 gegen den Polen Lukasz Kubot.
18.43 Uhr: Machtball für Melzer. Und er macht ihn. Standing Ovations für den Österreicher.
18.42 Uhr: 5:2 für den ÖSterreicher im Tie-Break.
18.41 Uhr: Mit einem tollen Service-Return stellt Melzer auf 2:0 im Tie-Break.
18.38 Uhr: Mit zwei Assen in Folge holt sich Kubot das Spiel.
18.36 Uhr: Die Entscheidung naht. Melzer holt sich die ersten zwei Punkte im Break. Das Publikum unterstützt lautstark den Österreicher.
18.33 Uhr: Und der Österreicher holt sich das Game und geht 6:5 in Führung.
18.32 Uhr: Spielball für Melzer. Kann er sein Aufschlagspiel durchbringen?
18.30 Uhr: Auch Kubot gewinnt sein Aufschlagspiel.
18.24 Uhr: Mit einem souveränen Service-Winner holt sich Melzer die Führung zurück.
18.20: Uhr: Vorteil Kubot. Und er holt sich das Spiel.
18.17 Uhr: Melzer gelingt der Einstand. Schafft er ein Break?
18.16 Uhr: Zweiter Doppel-Fehler von Kubot in Serie. 30:30.
18.11 Uhr: Reicht aber nicht. Den Polen gelingt das Rebreak.
18.10 Uhr: Melzer gelingt dank einer tollen Vorhand der Einstand.
18.09 Uhr: 40:15 für den Polen. Zwei Break-Chancen für Kubot.
18.07 Uhr: Nein. Kubot gewinnt sein sein Service-Game.
18.05 Uhr: Einstand. Schafft Melzer den nächsten Break?
17.59 Uhr: Der zweite Spielball sitzt. Schöner Aufschlag von dem Österreicher. Melzer bestätigt mit diesem Spielgewinn sein Break.
17.58 Uhr: Melzer gleicht ein 40:15 aus. Kann aber seinen Spielball nicht verwerten.
17.54 Uhr: Er nützt sie. Melzer gewinnt das Break und führt mit 3:1.
17.51 Uhr: Bei 30:30 unterläuft Kubot der 6. Doppel-Fehler! Die Chance für den Österreicher! Kann er sie nutzen?
17.48 Uhr: Und diesmal macht er ihn. 2:1 für Melzer.
17.47 Uhr: Nächster Spielball für Melzer.
17.45 Uhr: Melzer holt ein 0:30 auf, erkämpft sich einen Spielball, spielt den Ball aber dann ins Aus.
17.40 Uhr: Kubot gewinnt sein Aufschlagspiel und gleicht aus zum 1:1.
17.37 Uhr: Melzer holt sich das erste Spiel im zweiten Satz.
17.34 Uhr: Kubot hält gegen den Titelverteidiger überraschend gut mit, hat sogar Satzball. Melzer holt einen 3:5-Rückstand auf und holt sich den Satz nach einer Stunde im Tiebreak.
17.33 Uhr: Satzball für Melzer. Und er macht es. Der Österreicher gewinnt den ersten Satz im Tie-Break mit 7:6
17.29 Uhr: 5:3 für Melzer.
17.28 Uhr: Starke Rückhand von Melzer, keine Chance für den Polen. 3:1.
17.26 Uhr: Der erste Doppel-Fehler des Österreichers bringt Kubot den ersten Punkt im Tiebreak.
17.25 Uhr: Melzer schafft es ins Tie-Break. Kubot beginnt mit dem Aufschlag.
17.22 Uhr: Dank seines starken Aufschlagspiel geht Kubot 6:5 in Führung.
17.20 Uhr: Melzer kämpft sich heran und gleicht aus. Gelingt ihm der Break.
17.18 Uhr: Lukasz Kubot geht 40:0 in Fürhung.
17.14 Uhr: Melzer bleibt dran und gleicht aus.
17.09 Uhr: Melzer verspielt einen 40:0 Vorsprung. Wehrt einen Satzball ab und gewinnt dann doch noch das Spiel im 4. Break.
17.05 Uhr: Erster Satzball für Kubot. Melzer kann abwehren.
17.01 Uhr: Kubot gibt jetzt den Ton an. Der Pole baut auf 5:3 aus.
16.59 Uhr: Jetzt verwandelt der Pole dank seines starken Aufschlags ein 1:3 Rückstand in eine 4:3 Führung.
16.57 Uhr: Kubot kann ausgleichen.
16.54 Uhr: Aufschlag für Melzer. Der Österreicher hat das Publikum im Rücken, das bei jedem Punktgewinn gräftig applaudiert.
16.52 Uhr: Lukasz Kubot versucht dagegen zu halten. Dank seines starken Aufschlagspiel kann er den Anschlusspunkt erzielen.
16.48 Uhr: Nächster Punkt für den Titelverteidiger. Der Österreicher spielt gewohnt stark und macht seiner Favoritenrolle alle Ehre.
16.45 Uhr: Nach dem ersten Seitenwechsel beginnt Melzer mit dem Aufschlag.
16.44 Uhr: Der Pole hat einen Starken Aufschlag. Doch Melzer gibt gute Returns und geling das erste Break. 2 zu 1 Für Melzer.
16.41 Uhr: Österreichs Nummer 1 gibt gleich von Beginn an Gas und setzt Kubot unter Druck.
16.39 Uhr: Unter tosendem Applaus gleicht Melzer zum 1 zu 1 aus.
16.37 Uhr: Melzer beginnt stark mit seinem Aufschlagspiel und geht 40:15 in Führung.
16.36 Uhr: Kubot hat ein starkes Aufschlagspiel und gewinnt das erste Spiel.
16.32 Uhr: Lukasz Kubot, aktuelle Nr. 64 der Welt beginnt mit dem Aufschlagspiel. Schiedsrichter der Partie ist Ali Nili.
16.25 Uhr: Die beiden Kontrahenten spielen sich schon warm. Gleich geht es los.
16.20 Uhr: Herzlich willkommen zum Liveticker der BA-Trophy in der Wiener Stadthalle. In wenigen Minuten beginnt das Spiel des österreichischen Topfavoriten und Vorjahressieger Jürgen Melzer gegen den polnischen Tennisspieler Lukasz Kubot.
Auf der nächsten Seite nochmehr Infos zum Spiel!
Gestern Abend schlug sich Melzer im Doppel mit Bruder Gerald (21) ein. Davor hatte ihn Manager Ronnie Leitgeb, diplomierter Psycho-Coach, zwei Stunden lang mental aufs Heim-Turnier eingestimmt. „Dabei hat mich Jürgen wieder überrascht“, schwärmt Leitgeb. „Es macht Spaß, wenn du siehst, wie einem Spieler der Knopf aufgeht.“
Der „neue“ Melzer. Früher ewiges Talent, jetzt ein Topstar an der Schwelle zu den Top 10, Wimbledon-Doppelsieger, Paris-Semifinalist, Nadal-Bezwinger, der vor Selbstvertrauen strotzt. Die Initialzündung für die Verwandlung?
Titelverteidiger Der BA-Trophy-Sieg 2009 als Lokalmatador. Damals hatte er als Außenseiter triumphiert, heuer geht Melzer als Nr. 1 und Topfavorit ins Turnier. „Ich freu mich schon, es ist immer schön, vor heimischem Publikum zu spielen, das motiviert dich zusätzlich.“ Erst recht als Titelverteidiger, der inzwischen nicht nur Schlagzeilen liefert und Titelseiten erobert, sondern auch beste Chancen hat, Sportler des Jahres zu werden. Ein Jahr nach Herzblatt Mirna Jukic, die 2009 gekürt worden war ...
Angeschlagen Doch die erfolgreichste Saison seiner Karriere hat auch ihre Spuren hinterlassen. Melzer: „Natürlich bin ich nimmer so frisch wie vor ein paar Monaten.“ Die Schulter und der entzündete Ellbogen des linken Schlagarms schmerzen. Melzer: „Wenn es sehr weh tut, nehm’ ich vorm Match eben Pulver.“
Immerhin steht in Wien einiges auf dem Spiel. Er will seine letzte Chance auf die Qualifikation für das ATP-Einzel-Masters in London nützen (fürs Doppel ist er mit Philipp Petzschner bereits fix). Melzer, aktuelle Nr. 12 der Welt, bleibt aber Realist: „Dafür brauche ich sehr viele Punkte.“