Jürgen Melzer hat für seinen in Melbourne anvisierten Vorstoß in die Top-Ten der Tennis-Welt ein gutes Los erwischt. Österreichs "Sportler des Jahres" trifft zum Auftakt der Australian Open ab Montag auf einen Qualifikanten. Wie die Auslosung für das erste Grand Slam-Turnier des Jahres ergab, würde auf den als Nummer elf gesetzten Melzer in Runde drei mit den möglichen Gegnern Marcos Baghdatis (CYP-21) bzw. den nach seinem Comeback ungesetzten Juan Martin del Potro (ARG) die erste harte Bewährungsprobe warten.
Wenig hoffnungsvoll dürfen hingegen die drei ÖTV-Damen ins Turnier gehen. Sybille Bammer trifft gleich zum Auftakt auf die als Nummer zwei gesetzte Russin Vera Swonarewa, die Melbourne-Semifinalistin von 2009. Im Vorjahr stand Swonarewa in Wimbledon und bei den US-Open im Finale.
Damen droht frühes Aus
Tamira Paszek darf sich gegen die US-Amerikanerin Vania King (WTA-Nr. 88) zunächst Chancen ausrechnen, mit der dänischen Weltranglistenersten Caroline Wozniacki wartet auf die Vorarlbergerin in Runde zwei aber eine übermächtige Kontrahentin. Patricia Mayr-Achleitner bekommt es zunächst mit der im WTA-Ranking als 100. unmittelbar vor ihr platzierten Tschechin Andrea Hlavackova zu tun, aber auch der Tirolerin droht im Fall eines Sieges mit Vorjahres-Viertelfinalistin Victoria Asarenka (BLR-8) eine harte zweite Gegnerin.
Im Vorjahr scheiterte Melzer bereits zum Auftakt, 2011 peilt der aktuelle Weltranglistenelfte via Melbourne einen weiteren Sprung nach vorne an. "Mit der Qualität, die ich im Moment habe, glaube ich, dass ich dorthin gehöre und ich auch dorthin kommen werde", hatte der Niederösterreicher noch vor der Abreise zu Buche gegeben.
Im Vorjahr kam bereits in der 1. Runde das Aus
Bisher hatte es für Melzer "down under" noch nicht ganz nach Wunsch geklappt. Eine Bilanz von acht Siegen und acht Niederlagen in bisher acht Auftritten im Melbourne Park spricht eine deutliche Sprache. Im Vorjahr kam bereits in der 1. Runde das überraschende Aus.
Beim Einladungsturnier "Kooyong Classic" schlug sich der 29-Jährige am Freitag mit Sieg und Niederlage auf Melbourne ein. Nach einem 8:6 gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga setzte es im Halbfinale gegen dessen Landsmann Gael Monfils eine 6:2,2:6,6:7(4)-Niederlage. Im Spiel um Platz drei trifft Melzer nun auf den Russen Nikolaj Dawydenko.
Vermeintlich leicht geht es für den Weltranglistenersten Rafael Nadal los. Auf seinem Weg zum "Rafa Slam", dem Gewinn von jahresübergreifend allen vier Grand-Slam-Turnieren in Serie, bekommt es der Spanier zunächst mit dem Brasilianer Marcos Daniel zu tun. Bis ins Finale müsste Nadal dann aber womöglich die ebenfalls in die obere Hälfte gelosten Robin Söderling und Andy Murray ausschalten, ehe es im Finale zum Showdown mit Roger Federer kommen könnte. Der Schweizer, der zunächst auf den Slowaken Lukas Lacko trifft, peilt in Melbourne seinen fünften Triumph an.
Die Auslosung, vorgenommen vom zweifachen Turniersieger Ivan Lendl ("Ich tippe auf Rafael Nadal"), ergab trotz 32 Gesetzten Schlagerpartien schon in der 1. Runde. Lokalmatador Lleyton Hewitt etwa trifft auf David Nalbandian. Bei den Frauen spielt die US-Open-Siegerin Kim Clijsters gegen Dinara Safina, die vor etwas mehr als einem Jahr noch an der Spitze der Weltrangliste gestanden war.