Mit Mühe feierte Melzer einen Fünfsatzsieg über Serben Troicki nach 0:2-Satzrückstand.
Wie vor drei Wochen im Viertelfinale der French Open gegen Novak Djokovic hat Jürgen Melzer am Mittwoch auch in der zweiten Runde von Wimbledon einen Zweisatzrückstand wettgemacht und noch einen Fünfsatzsieg gefeiert. Der 29-jährige Niederösterreicher gewann gegen Serben Viktor Troicki nach fast dreieinhalb Stunden Spielzeit 6:7(5),4:6,6:3,7:6(6),6:3 und trifft beim Rasenklassikers im Kampf um den Achtelfinaleinzug nun auf den Spanier Feliciano Lopez.
Am Rande einer Niederlage
Den Weltranglisten-42. Troicki
trennten im dritten Satz beim Stand von 5:4 und im Tiebreak des vierten
Durchgangs jeweils nur zwei Punkte vom Matchgewinn. "Es ist natürlich
etwas ganz Besonders, ein solches Comeback zu schaffen. Es ist wieder ein
Statement an die anderen. Damit sage ich ihnen: Man muss mich schlagen, im
Moment gibt es keine Geschenke", betonte Melzer.
Kritische Momente
In den kritischen Momenten zeigte Österreichs
Nummer 1, dass er dank seines Erfolgslaufes in Paris an Selbstvertrauen
gewonnen hat. Der Weltranglisten-16. blieb ruhig und gewann die wichtigen
Punkte. "Das Selbstvertrauen stimmt natürlich. Dann spielt es sich auch
leichter. Wichtig war einfach, dass ich immer dabei geblieben bin. Aber ich
habe versucht, es ihm so schwer wie möglich zu machen. Das war ein Match
über fünf Sätze auf einem richtig geilen Niveau",
betonte Melzer.
Schon in den ersten beiden Sätzen hatte der Weltranglisten-16. ansprechend gespielt, doch sein serbischer Widersacher zeigte vor allem eine überragende Aufschlagleistung. Insgesamt servierte Troicki 32 Asse. "Für mich war es überraschend, dass er so dominant war beim eigenen Aufschlag. Denn meine Leistung war absolut in Ordnung", so der Österreicher. Melzer ließ sich auch im Rückstand nicht entmutigen, blieb dran und setzte sich letztlich dank seiner überlegenen Grundschläge durch und behielt auch im dritten Duell mit dem fünf Jahre jüngeren Serben die Oberhand.
Der Deutsch Wagramer qualifizierte sich zum bereits vierten Mal für die dritte Wimbledon-Runde, weiter ist er in London bisher aber noch nie gekommen. Am Freitag kann Melzer das nun gegen den als Nummer 22 gesetzten Linkshänder Lopez, der sich gegen den litauischen litauischen Qualifikanten Ricardas Berankis durchsetzte, ändern. Bei einem Erfolg gegen den Spanier, den er in fünf Duellen bisher dreimal besiegt hat, würde dann im Achtelfinale aller Voraussicht nach Superstar Roger Federer warten.
HERREN - 2. Runde:
Jürgen Melzer (AUT-16) - Viktor Troicki (SRB)
6:7(5),4:6,6:3,7:6(6),6:3
Lu Yen-Hsun (TPE) - Michal Przysiezny (POL) 6:4,7:6(7),6:3
Florian Mayer (GER) - Mardy Fish (USA) 6:7(2),6:3,6:4,6:4