In Tokio
Melzer vergibt Chance auf Überraschung
01.10.2013
Dem Österreicher fehlten nur zwei Punkte zum Sieg gegen Kei Nishikori.
Nach etwas mehr als 75 Minuten hätte der Sieger eigentlich Jürgen Melzer heißen können. Doch der 32-jährige Niederösterreicher musste sich am Dienstag in der ersten Runde des 1,44-Millionen-Dollar-Turniers in Tokio dem als Nummer 4 gesetzten Weltranglisten-13. Kei Nishikori (JPN) nach einer 7:6,5:2-Führung noch mit 7:6(4),5:7,2:6 geschlagen geben. Nishikori stellte damit im Head-to-Head mit Melzer auf 2:1-Siege.
Ärgerliche Niederlage
Diese Niederlage wird Österreichs Nummer 1 und Nummer 26 der Welt wohl noch etwas länger ärgern. Denn für Melzer, der in der Vorwoche in Kuala Lumpur das Semifinale erreicht hatte, hat das Match gegen den in Japan als Superstar zelebrierten Nishikori gut begonnen. Doch die Begegnung entpuppte sich als Partie der vergebenen Chancen für den Deutsch Wagramer. Den vergebenen Satzball bei 5:3 im ersten Durchgang merzte Melzer 20 Minuten später mit dem gewonnenen Tiebreak aber noch aus.
Danach deutete alles auf einen Sieg Melzers hin, doch die Partie erwies sich vom Verlauf her doch kurios. Nach einem Break zum 2:0 gab Melzer seinen Aufschlag postwendend zu Null ab. Als Melzer dem quirligen 23-jährigen Japaner das Service neuerlich zum 4:2 abnahm und in der Folge auf 5:2 stellte, stand er mit mehr als einem Bein im Achtelfinale. Bei 15:30 und 30:30, Aufschlag Nishikori, trennten den Weltranglisten-26. jeweils nur zwei Punkte vom Sieg, doch es sollte anders kommen.
Melzer machte in der Folge in diesem Satz kein Game mehr, was er nach dem 5:5-Ausgleich Nishikoris und bei 0:30 mit dem wütenden Wegschmeißen seines Schlägers kommentierte. Doch auch der kleine Ausbruch half Melzer nichts, Nishikori gelang unter dem Jubel der Zuschauer der Satzgleichstand. Im dritten Durchgang fing sich Melzer nochmals kurz, als er aber einen Breakball zum 2:0 nicht nützen konnte, hatte der frühere Weltranglisten-Achte sein Pulver verschossen. Nach 2:08 Stunden stellte Nishikori doch noch den Sieg des Lokalmatadors her.
Doppel-Einsatz
An der Seite von Julian Knowle ist Melzer in der japanischen Metropole ab Mittwoch noch im Doppel-Einsatz. Zum Abschluss seiner Asien-Tour spielt er kommende Woche das Masters-1000-Turnier in Shanghai, ehe er zum Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle nach Europa zurückkehrt.